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Kategorie
Adresse

Glockengasse 7
50667 Köln
Deutschland

Koordinate
50.9383896, 6.9533018

Nach ihrer Vertreibung 1424 aus Köln durften sich Juden erst 1798 wieder in der Domstadt ansiedeln. Nach ihrer Wiederzulassung gründeten sie eine Gemeinde und nutzten Räumlichkeiten des ehemaligen Klarissenklosters in der Glockengasse. Eine stetig wachsende Mitgliederzahl führte zur Planung eines neuen Gotteshauses, das Abraham von Oppenheim finanzierte. Der Entwurf des 1861 eingeweihten Neubaus stammte vom Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner.

Die Synagoge entwarf Zwirner in maurischen Formen, im zu dieser Zeit vorherrschenden Stil für Synagogen. Reform- ebenso wie orthodoxe Gemeinden greifen auf den maurischen Stil für ihre Synagogen zurück. Letztere verfolgen damit eine deutliche Abhebung von den Christen. Die Reformgemeinden hingegen zeigen in der Verwendung maurischer Formen ihren Verzicht auf die Wiedererrichtung des Jerusalemer Tempels, welcher im 19. Jahrhundert auch im arabischen Stil rekonstruiert wird. Zwirners Bau galt als eine der schönsten Synagogen des 19. Jahrhunderts, in der sich auch das Selbstbewusstsein der jüdischen Gemeinde ausdrückte.

Während des Novemberpogroms wurde das Gebäude in Brand gesetzt und durch das Nichteingreifen der Feuerwehr zerstört. Der katholische Priester Gustav Meinertz rettete eine Tora-Rolle aus der brennenden Synagoge. Diese wurde nach Restaurierung 2007 wieder an die jüdische Gemeinde übergeben.

Von der Synagoge ist nichts mehr zu sehen – die Fundamente sind vermutlich unter dem heutigen Offenbachplatz erhalten.

Ereignisse
Beschreibung
29. August 1861 eingeweiht
Ereignis
Datum Von
0500-01-01
Datum bis
1933-01-30
Datierung
vor 31.01.1933
Partner
synagogen.info
Redaktioneller Kommentar
vor 31. 1. 1933 / 29. August 1861 eingeweiht
Import Quelle
grellert_access_mdb
Beschreibung
10. November 1938
Ereignis
Datum Von
1938-11-09
Datum bis
1938-11-10
Datierung
von 9.11.1938 bis 10.11.1938
Epoche universalgeschichtlich
Partner
synagogen.info
Redaktioneller Kommentar
am 9. / 10.11. 1938 Nutzungsende / 10. November 1938
Import Quelle
grellert_access_mdb
Medien
Innenraum der Synagoge Glockengasse
Aufnahmedatum
um 1861
Fotografiert von
Chromolithographie von J. Hoegg (gemeinfrei)
MiQua
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_Glockengasse#/media/Datei:Synagoge_Glockengasse_Innenraum.jpg
Breite
400
Höhe
461
Lizenz
Public Domain
Beschreibung
Chromolithographie von J. Hoegg, nach einem Aquarell von Carl Emanuel Conrad, Düsseldorf, um 1861, 60,6 x 47,2 cm, Kölnisches Stadtmuseum - Graphische Sammlung, HM 1899/191
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Gedenkstätten für die Opfer der Nationalsozialisten Teil 1 Ulrike Puvogel, Martin Stankowski, Ursula Graf (Mitarbeit) Puvogel / Stankowski, 1995 1995 Bonn Bundeszentrale für politische Bildung 3-89331-208-0
Feuer an Dein Heiligtum gelegt Michael Brocke / Meier Schwarz (Hrsg.) 1999 Bochum Kamp 3-89709-200-x
Becker-Jákli, Barbara: Das jüdische Köln. Geschichte und Gegenwart, Köln 2013
Redaktionell überprüft
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