Steeler Straße 29
45127 Essen
Deutschland
Zwischen 1806 und 1808 wuchs die Essener Gemeinde rasch an und ließ eine neue Synagoge errichten. Bereits am Ende der 1860er Jahre war die Synagoge zu klein und die Gemeinde entschloss sich zum Bau eines neuen Gebäudes an gleicher Stelle. Die Synagoge wurde vom Architekten Edmund Körner geplant und sollte die Integration und Anerkennung der Juden im Deutschland des zweiten Kaiserreichs zum Ausdruck bringen.
Sie wurde im Jahr 1879 eingeweiht und blieb nur 25 Jahre lang kulturelles und soziales Zentrum von einer rund 4.500 Mitglieder zählenden Gemeinde. Die Synagoge galt als liberal ausgerichtet. Sie hatte eine Orgel und Gebete wurden in deutscher Sprache vorgetragen.
Während des Novemberpogroms in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge in Brand gesteckt. Das Innere der Synagoge wurde stark beschädigt. Ihr Äußeres blieb intakt und wurde während des Krieges nicht abgerissen. Nach Kriegsende blieb die Synagoge für mehrere Jahre ungenutzt. 1960 richtete die Stadt im alten Synagogengebäude ein Museum für Industriesdesign, „das Haus Industrieform“, ein. Erst Anfang der 1980er Jahre veranlasste die Stadt die Einrichtung des Ortes als „Alte Synagoge“. In den darauffolgenden Jahren wurde der Innenraum rekonstruiert und bis September 2008 verstand sich der Ort als Begegnungszentrum und politisches Dokumentationsforum, wo Ausstellungen, Vorträge und Veranstaltungen stattfanden.
Im Februar 2008 beschloss der Rat der Stadt Essen die Synagoge als Haus jüdischer Kultur weiterzuentwickeln. Dieses Haus wurde am 13. Juli 2010 eröffnet.