Lessingstraße 12
Niedersachsen
38300 Wolfenbüttel
Deutschland
<p>Einweihung der Synagoge in der Lessingstraße im Jahr 1893 - Architekt: Constantin Uhde.</p><p>In der Novemberpogromnacht 1938 wurde die Synagoge in einem barbarischen Akt zerstört.</p><p>Um den Ablauf des Pogroms in Wolfenbüttel zu planen, trafen sich der SS-Obergruppenführer und Braunschweigische Polizeichef Friedrich Jeckeln und der Wolfenbütteler SS-Angehörige Paul Szustak in Braunschweig. Nach ihrem Treffen leitete Szustak die Pogrome in Wolfenbüttel ein.</p><p>In der Nacht des 9. November 1938 gegen zwei Uhr morgens zerstörten Angehörige der SS, SA und Hitlerjugend die Synagoge in der Lessingstraße. Sie zerschlugen das Mobiliar mit Äxten und legten mit Benzin ein Feuer in dem Gotteshaus. Auch eine Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Juden wurde zerstört. Die Synagoge brannte bis auf die Grundmauern nieder, da die Feuerwehr nur auf Befehl der SS eingreifen sollte. Ihr einziger Auftrag war es, das Übergreifen des Feuers auf umliegende Gebäude zu verhindern.</p><p>Neben der Synagoge setzten die NS-Gruppen ebenfalls die Nordseite eines benachbarten Mehrfamilienhauses in Brand, welches einer jüdischen Familie gehörte.</p><p>Fritz Ramien, der nationalsozialistische Bürgermeister Wolfenbüttels, forderte im Januar 1939 die verbliebenen Mitglieder der jüdischen Gemeinde auf, die Überreste ihres Gotteshauses selbst abzutragen oder für die dafür entstehenden Kosten aufzukommen. Als Begründung nannte er, dass Trümmerteile des einsturzgefährdeten Gebäudes passierende Bürger verletzen könnten.</p><p>Quelle:https://pogrome1938-niedersachsen.de/wolfenbuettel/</p>