Hans-Sachs-Platz
90403 Nürnberg
Deutschland
Die durch den Architekten Adolf Wolff (1832-1885) erbaute Synagoge in Nürnberg wurde am 8. September 1874 eingeweiht. Im März 1870 war die Grundsteinlegung des Neubaus erfolgt. Die Synagoge hatte 546 nummerierte Männer- und 389 nummerierte Frauensitze.
Kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme richteten sich Maßnahmen und Aktionen gegen das jüdische Gotteshaus in der Stadt. Am jüdischen Neujahrsfest (Rosch Haschana) 1934 demonstrierten mehrere Hundert SA-Leute vor der Synagoge. Sie belästigten die Gottesdienstbesucher und versuchten, gewaltsam in das Gebäude einzudringen, bis schließlich die Polizei die Demonstration auflöste.
Bereits am 10. August 1938, noch vor der Reichspogromnacht, wurden auf Befehl von Gauleiter Julius Streicher die große Synagoge und das angrenzende Gemeindehaus zerstört.
Das Grundstück der Synagoge blieb nach 1945 zunächst ein Grünstreifen. Im Zuge des Wiederaufbaus der Innenstadt wurde an der Stelle später ein Wohnhaus errichtet. Seit 1971 befindet sich am Platz der ehemaligen Synagoge eine Gedenkstätte. Im August 1988, 40 Jahre nach der Zerstörung der Hauptsynagoge, ließ die Stadt gegenüber dem Hans-Sachs-Platz einen Gedenkstein mit Kupferplatte setzen.
2001 ist eine zusätzliche Gedenktafel an den 1942 zum Tode verurteilten letzten Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnbergs Leo Katzenberger angebracht worden. Seit 1998 heißt der Pegnitzuferweg Leo-Katzenberger-Weg.
Von der Technischen Universität in Darmstadt wurde eine virtuelle Rekonstruktion der Nürnberger Synagoge vorgenommen (siehe Weiterführende Links).