Gartenstraße 35 - 37
00000 Tübingen
Deutschland
<p>"Synagogenbrunnen" als Mahnmal 2001 erneuert Letzte Nutzung: Wohnanlage.<br /> </p><ul><li>Es war ein von Osten nach Westen gestreckter Längsbau im Grundriss von 8,85 m auf 14,07 m, für den ein Mischstil von klassizistischen Formen (mit Anlehnungen an die Renaissance und Romanik) und maurischen Formen charakteristisch war. Im Betsaal war traditionell die Decke mit Sternen bemalt, blau auf weißem Hintergrund. </li><li>Die feierliche Einweihung der Synagoge fand am Freitag und Samstag (Schabbat), dem 8./9. Dezember 1882 statt. Sie fiel mit dem Chanukkafest dieses Jahres zusammen. Am Freitagnachmittag versammelte sich eine große Festgemeinde vor dem Haus Gartenstraße 2, um von hier aus pünktlich um drei Uhr in folgender Reihenfolge zur Synagoge zu ziehen: die jüdische Schuljugend, die Träger mit den Torarollen, der Rabbiner und die jüdischen Gemeindevorsteher, die Ehrengäste und die Mitglieder der Gemeinde. Vor dem Eingang der Synagoge wurde durch eine Musikkapelle ein Choral gespielt, worauf Bezirksrabbiner Dr. Silberstein eine erste Ansprache hielt. Nach dem Eintritt in die Synagoge folgte Chorgesang, das Einheben der Torarollen und die Festpredigt von Dr. Silberstein, der dabei die Synagoge weihte "zu einer Stätte, die friedlicher Sammlung und Einigung dient". Er ahnte nicht, dass nach ihm nur noch zwei Rabbiner und sechs Kantoren am Vorbeterpult predigen würden. Nach seiner Festpredigt folgten nach Gesang, Weihegebet und Chorgesang der Freitagabendgottesdienst. Am Schabbat war um 9 Uhr Vormittagsgottesdienst und abends ein Festessen mit anschließendem Programm im unteren Museumssaal. Abends um halb neun konnte an König Karl nach Bebenhausen ein Telegramm mit der Verkündung der Einweihung verschickt werden.</li></ul>