Untergasse 7
34286 Spangenberg
Deutschland
Zunächst war vermutlich ein Betraum in einem der jüdischen Häuser vorhanden. Eine erste Synagoge wurde um 1806 gebaut. Anfang der 1830er-Jahre gab es erste Überlegungen im Blick auf einen Synagogenneubau und ein größeres Schulhaus. Im Mai 1833 legte Landbaumeister Augener Kostenanschläge und Baupläne dazu vor, die jedoch nicht umgesetzt wurden. Vielmehr scheint die jüdische Gemeinde zunächst das Wohnhaus des Schreinermeisters Justus Appel für 255 RTh gekauft zu haben, um dem Lehrer bis zu einer Klärung der Bauvorhaben eine größere Wohnung zur Verfügung zu stellen.
1839 lagen erste Pläne für einen Synagogen- und Schulhausneubau vor, die wiederum durch den Landbaumeister angefertigt worden waren. Alternativ wurden Pläne mit Renovierungs- und Erweiterungsvorschlägen für die bestehende Synagoge und das vorhandene Wohnhaus diskutiert. Ende 1846 war das Synagogen- und Schulgebäude fertiggestellt. Erstellt wurde ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit einem Satteldach und charakteristischen Zwerchgiebel in der Mittelachse. Der Haupteingang war von der Untergasse aus, der Nebeneingang vom Hof aus zugänglich.
Im August 1855 stand eine erste Reparatur an.
Fast 100 Jahre war das Synagogen-/Schulhaus Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens in Spangenberg.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde das Synagogengebäude äußerlich nicht zerstört. Die rituellen Gegenstände waren bereits zuvor nach Kassel verbracht worden, wo sie im November 1938 zerstört worden sind. Das Gebäude wurde später zu einem Wohnhaus umgebaut und ist als solches erhalten.
Neuen Kommentar hinzufügen