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Kategorie
Adresse

Seilerbahnweg 9
61462 Königstein
Deutschland

Koordinate
50.18121885, 8.4672005766128

Über mittelalterliche Einrichtungen in Königstein ist nichts bekannt.  

Im 18. Jahrhundert besuchten die Königsteiner Juden die Synagoge in Kronberg, seit Anfang des 19. Jahrhunderts meist die Synagoge in Falkenstein. Mit zunehmender Zahl der jüdischen Einwohner in Königstein bemühten sich diese um die Einrichtung eines Betsaales beziehungsweise einer Synagoge in Königstein. Spätestens 1848 - wahrscheinlich bereits nach 1837 - wurden von den jüdischen Familien in Königstein Gottesdienste abgehalten, die damals (1848) von der Regierung als "Winkelgottesdienste" verboten wurden. Das Haus, in dem diese Gottesdienste stattfanden, war aller Wahrscheinlichkeit nach das Gebäude des rituellen Bades in der Gerichtsstraße 15.

Nach der Darstellung bei Altaras s. Lit. S. 124ff wurde dieses Gebäude von den Königsteiner Juden 1837 gekauft und (offiziell nur) zu einem rituellen Bad ausgebaut. Nach dem Kauf wird das Gebäude jedoch (Brandkataster von 1838) steuerfrei als "Schule" geführt. Im Jahr 1880/81 wird das Gebäude in der Grundsteuer-Rolle sogar als "Synagoge" bezeichnet.

1861 bemühten sich die Königsteiner Familien um die Einrichtung einer eigenen (neuen) Synagoge, zumal durch die zahlreichen jüdischen Besucher, die im Sommer nach Königstein kamen, ein würdiges Bethaus eingerichtet werden sollte. 1869 konnte ein erster Bauplatz mit Unterstützung des Königsteiner Ehrenbürgers Sigismund Kohn-Speyer erworben werden. Die Verhandlungen zogen sich jedoch bis um 1900 hin, da für den Bau die nötigen finanziellen Mittel fehlten. Schließlich wurde ein neuer Bauplatz am Seilerbahnweg erworben; der alte Bauplatz wurde verkauft. Auf Grund einer Stiftung der Baronin Mathilde von Rothschild in Höhe von 50.000 Mark war schließlich der Bau möglich. Es entstand ein zweitürmiger Ziegelbau mit hohem, hellem Innenraum. Der Betraum hatte 72 Männer- und 34 Frauenplätze. Im Untergeschoss der Synagoge wurde ein rituelles Bad eingerichtet.

Medien
Schwarz-weiß-Aufnahme der alten Synagoge
Schwarz-weiß-Aufnahme der alten Synagoge, offiziell als Mikwe eingetragen
ggf. Urheber / Künstler
bei Altaras S. 126 und Arnsberg, Bilder s. Lit. S. 129
Pia Hilse
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
ggf. URL
http://www.alemannia-judaica.de/koenigstein_synagoge.htm#Fotos
Breite
600
Höhe
494
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Publikationsdatum Text
n/a
Das Gebäude in hervorragend restauriertem Zustand im Frühjahr 2010 mit Hinweistafel
Das Gebäude in hervorragend restauriertem Zustand im Frühjahr 2010 mit Hinweistafel: Haus Gerichtsstrasse 15. In diesem Haus, errichtet an  der Stelle des Wachhäuschens des früheren Untertores der Stadt Königstein, befand sich von 1837 bis 1901 ein rituelles Tauchbad (Mikwe)  der jüdischen Gemeinde Königstein, das bei der Sanierung des Hauses wieder sichtbar gemacht wurde. (Text Ende)
Fotografiert von
Joachim Hahn
Pia Hilse
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
ggf. URL
http://www.alemannia-judaica.de/koenigstein_synagoge.htm#Fotos
Breite
600
Höhe
450
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Publikationsdatum Text
5.4.2010
Schwarz-weiß-Bild der neuen Synagoge
Schwarz-weiß-Bild der neuen Synagoge, ein zweitürmiger Ziegelbau mit hohem, hellem Innenraum.
ggf. Urheber / Künstler
bei Altaras S. 126 und Arnsberg, Bilder s. Lit. S. 129
Pia Hilse
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
ggf. URL
http://www.alemannia-judaica.de/koenigstein_synagoge.htm#Fotos
Breite
311
Höhe
455
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Publikationsdatum Text
n/a
Literatur
Alteras, Thea, Synagogen in Hessen Teil 2, Langewiesche, Königstein 1994
Puvogel, Ulrike u. Stankowski, Martin, Gedenkstätten für die Opfer der Nationalsozialisten Teil 1, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995
Arnsberg, Paul, Die Jüdischen Gemeinden in Hessen Band 1, Societätsverlag, Frankfurt 1971
Zacharias, Sylvia, Verein zur Pflege des jüdischen Kulturerbes in Deutschland e. V. in Berlin unter Mitwirkung der der Raoul Wallenberg Loge Berlin, Berlin 1988
Redaktionell überprüft
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