Bahnhofstraße 7
36088 Hünfeld
Deutschland
Zunächst fanden die Gottesdienste in Beträumen jüdischer Wohnhäuser statt. 1860 war der Betsaal in einem alten, baufällig geworden Haus. In diesem Jahr wurde ein Synagogenbau genehmigt, doch waren die Gemeindemitglieder so arm, dass sie die Mittel dafür nicht aufbringen konnten. 1868 baten die Gemeindeältesten Israel Weinberg und Heinemann Plaut den preußischen König um eine finanzielle Beihilfe zum Bau der Synagoge. Wenig später konnten eine Synagoge sowie ein Gemeinde-Schulhaus erstellt werden. Beides fiel allerdings einem Brand am 28. September 1886 zum Opfer.
1933 lebten noch 55 jüdische Personen in Hünfeld (2,0 % von 2.773 Einwohnern). In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der in Hünfeld besonders starken Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Die im November 1938 noch ortsanwesenden jüdischen Männer wurden nach dem Novemberpogrom in das KZ Buchenwand verschleppt, wo der 61-jährige Wolf Plaut am 12. Dezember 1938 ermordet wurde. 1939 waren nur noch zehn jüdische Personen am Ort. Neun Personen wurden 1941 von Hünfeld aus deportiert und in Vernichtungslager verschleppt.
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