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Kategorie
Adresse

Nordstraße 40
63450 Hanau
Deutschland

Früherer Straßenname
Judengasse 52
Koordinate
50.136198688692, 8.9202884064035

Die erste Synagoge: Schon im 14. Jahrhundert waren Juden in Hanau im Besitz einer Synagoge. Diese wurde letztlich durch die Judenverfolgung während der Pestzeit in der Mitte des Jahrhunderts gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde ausgelöscht. Das zurückgebliebene Gebäude wurde hierauf als Burglehen verliehen. Über den genauen Standort ist weiterhin nichts bekannt.

Die zweite Synagoge: Nachdem sich später zu Beginn des 17. Jahrhunderts erneut Juden in Hanau ansiedeln durften, errichtete die neue jüdische Gemeinde im Jahr 1608 eine Synagoge. Dieses Zentrum der jüdischen Gemeinde in Hanau wurde in der Judengasse (heute Nordstraße), wo sich die Gemeinde ansiedelte, gebaut. 

Der erste Bau bestand dabei aus zwei Teilen, der dreistöckigen Männersynagoge und der zweistöckigen Frauensynagoge. Außen wurden hebräische Inschriften an der Wand angebracht, welche in roten Sandstein gehauen waren und an die Errichtung der Synagoge erinnern sollten. Diese Schriften wurden zur Erinnerung mit der Zeit weiter ergänzt. 

1845 erfolgten eine Renovierung und ein Umbau des Gebäudes. So wurden vermutlich zu dieser Zeit die beiden getrennten Synagogenteile zusammengeschlossen, so dass die Frauensynagoge in den Hauptraum mit einbezogen wurde. Ende des 19. Jahrhunderts vergrößerte sich die Gemeinde in Folge der Urbanisierung, geprägt durch die Industrialisierung, sodass Pläne zu einem Neubau der Synagoge entworfen wurden. Zwar wurden diese Pläne aufgrund des Ersten Weltkrieges nicht realisiert, jedoch erfolgte 1922 ein Anbau im Westen der Synagoge. Die Erweiterung der Räumlichkeiten eröffnete zahlreiche neue Gebetsplätze, darunter 160 Frauen- und 190 Männerplätze. Mit der Fertigstellung des Umbaus wurde gleichzeitig auch eine Gedenktafel errichtet, die den jüdischen Opfern der Hanauer Gemeinde durch Ersten Weltkrieg gedenken sollten.          

1964 wurde gegenüber dem ehemaligen Synagogenstandort, welcher nach 1945 neu bebaut wurde, eine Gedenkstätte errichtet.

Ereignisse
Beschreibung
1608 erbaut, 1845 restauriert, 1922 umgebaut
Ereignis
Datum Von
0500-01-01
Datum bis
1933-01-30
Datierung
vor 31.01.1933
Partner
synagogen.info
Redaktioneller Kommentar
vor 31. 1. 1933 / 1608 erbaut, 1845 restauriert, 1922 umgebaut
Import Quelle
grellert_access_mdb
Beschreibung
9. /10. November 1938
Ereignis
Datum Von
1938-11-09
Datum bis
1938-11-10
Datierung
von 9.11.1938 bis 10.11.1938
Epoche universalgeschichtlich
Partner
synagogen.info
Redaktioneller Kommentar
am 9. / 10.11. 1938 Nutzungsende / 9. /10. November 1938
Import Quelle
grellert_access_mdb
Beschreibung
niedergebrannt
Ereignis
Datum Von
1933-01-30
Datum bis
1938-11-10
Datierung
sowohl schon 1938 vor der Pogromnacht geschändet als auch am 9. / 10. November
Epoche universalgeschichtlich
Partner
synagogen.info
Redaktioneller Kommentar
sowohl schon 1938 vor der Pogromnacht geschändet als auch am 9. / 10. November / niedergebrannt
Import Quelle
grellert_access_mdb
Medien
Thoraschrein der Synagoge
Aufnahmedatum
um 1910
Fotografiert von
unbekannt
Griemert
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Allemannia Judaica
ggf. URL
http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20279/Hanau%20Synagoge%20174.jpg
Breite
282
Höhe
352
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/png
Synagoge, noch ohne Anbau
Aufnahmedatum
um 1910
Fotografiert von
unbekannt
Griemert
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Allemannia Judaica
ggf. URL
http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20279/Hanau%20Synagoge%201910.jpg
Breite
542
Höhe
388
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/png
Judengasse in Hanau
Aufnahmedatum
1903
Fotografiert von
Roland H. von Gottschalck
ggf. Urheber / Künstler
unbekannt
Griemert
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Ernst J. Zimmermann, Hanau. Stadt und Land
ggf. URL
https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/s8bd9902805460e05/image/i780c7e143fb13f7e/version/1559592453/image.jpg
Breite
652
Höhe
984
Lizenz
CC BY-SA 2.0
Mimetype
image/jpeg
Heutiger Ort der ehemaligen Synagoge
Aufnahmedatum
2019
Fotografiert von
Griemert
Griemert
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Hanau
Breite
600
Höhe
450
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Synagogen in Hessen Teil 2 Thea Altaras 1994 Königstein Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Köster Königstein im Taunus 3-7845-7792-X
Gedenkstätten für die Opfer der Nationalsozialisten Teil 1 Ulrike Puvogel, Martin Stankowski, Ursula Graf (Mitarbeit) Puvogel / Stankowski, 1995 1995 Bonn Bundeszentrale für politische Bildung 3-89331-208-0
Die Jüdischen Gemeinden in Hessen Bd 1 Paul Arnsberg 1971 Frankfurt Societätsverlag 3797302134
Verein zur Pflege des jüdischen Kulturerbes in Deutschland e. V. in Berlin unter Mitwirkung der der Raoul Wallenberg Loge Berlin Synagogen Gemeinden 1933 Sylvia Zacharias 1988 Berlin 3-9802005-0-7
Studienkreis Deutscher Widerstand Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 - 1945, Hessen I Ursula Krause-Schmitt, Jutta von Freyberg Krause-Schmitt, v. Freyberg, 1995 1995 Frankfurt Verlag für Akademische Schriften 3-88864-075-X Verlag für akademische Schriften, Frankfurt, 1995
Meise, Eckhard: Kurzer Überblick über die Geschichte der Hanauer Juden und ihrer Synagogen. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte, 2010, S. 44-102.
„Stadtzeit, Hanau - 700 Jahre Stadtrechte, 400 Jahre Judenstättigkeit“, S.251-256
Redaktionell überprüft
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