Nordstraße 40
63450 Hanau
Deutschland
Die erste Synagoge: Schon im 14. Jahrhundert waren Juden in Hanau im Besitz einer Synagoge. Diese wurde letztlich durch die Judenverfolgung während der Pestzeit in der Mitte des Jahrhunderts gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde ausgelöscht. Das zurückgebliebene Gebäude wurde hierauf als Burglehen verliehen. Über den genauen Standort ist weiterhin nichts bekannt.
Die zweite Synagoge: Nachdem sich später zu Beginn des 17. Jahrhunderts erneut Juden in Hanau ansiedeln durften, errichtete die neue jüdische Gemeinde im Jahr 1608 eine Synagoge. Dieses Zentrum der jüdischen Gemeinde in Hanau wurde in der Judengasse (heute Nordstraße), wo sich die Gemeinde ansiedelte, gebaut.
Der erste Bau bestand dabei aus zwei Teilen, der dreistöckigen Männersynagoge und der zweistöckigen Frauensynagoge. Außen wurden hebräische Inschriften an der Wand angebracht, welche in roten Sandstein gehauen waren und an die Errichtung der Synagoge erinnern sollten. Diese Schriften wurden zur Erinnerung mit der Zeit weiter ergänzt.
1845 erfolgten eine Renovierung und ein Umbau des Gebäudes. So wurden vermutlich zu dieser Zeit die beiden getrennten Synagogenteile zusammengeschlossen, so dass die Frauensynagoge in den Hauptraum mit einbezogen wurde. Ende des 19. Jahrhunderts vergrößerte sich die Gemeinde in Folge der Urbanisierung, geprägt durch die Industrialisierung, sodass Pläne zu einem Neubau der Synagoge entworfen wurden. Zwar wurden diese Pläne aufgrund des Ersten Weltkrieges nicht realisiert, jedoch erfolgte 1922 ein Anbau im Westen der Synagoge. Die Erweiterung der Räumlichkeiten eröffnete zahlreiche neue Gebetsplätze, darunter 160 Frauen- und 190 Männerplätze. Mit der Fertigstellung des Umbaus wurde gleichzeitig auch eine Gedenktafel errichtet, die den jüdischen Opfern der Hanauer Gemeinde durch Ersten Weltkrieg gedenken sollten.
1964 wurde gegenüber dem ehemaligen Synagogenstandort, welcher nach 1945 neu bebaut wurde, eine Gedenkstätte errichtet.