Puschkinallee
14469 Potsdam
Deutschland
Am Hang des heutigen Pfingstberges wurde am 28. Oktober 1743 der jüdische Friedhof angelegt. Das Friedhofsgebiet wurde durch Friedrich den Großen zur Verfügung gestellt. Heutzutage ist der Friedhof die einzige funktionstüchtige Ruhestätte Potsdamer Jüdinnen*Juden. Sie umfasst ein Areal von fast 2000 m² und beherbergt Grabmäler des 18. und 19. Jahrhunderts.
Nachdem im frühen 19. Jahrhundert die Trauerhalle zu klein geworden war, begannen die Neubauten dafür bereits 1856. Letztendlich entstand 1911 somit die heute vorfindbare Trauerhalle. Sie ermöglicht als einziges Gebäude in Brandenburg die rituelle Leichenwaschung, die Tahara, da sie über einen Wasseranschluss verfügt. Betritt man den Friedhof, so kann beobachtet werden, dass ältere Gräber zunächst halbkreisförmig angeordnet sind, während neuere Gräber später in geraden Reihen liegen. Dies ist ein weiteres Zeichen dafür, dass Platzmangel auf dem Friedhof herrschte, weswegen er mehrmals erweitert wurde. Familien und Ehepartner wurden größtenteils nebeneinander bestattet. Insgesamt sind bisher 532 Gräber auf dem Gelände angelegt, allerdings gibt es kein spezielles Feld für Rabbiner. Parallel zur Friedhofsmauer verläuft die Ehrenreihe, welche 21 Gräber von verdienstvollen Persönlichkeiten beinhaltet.
In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde neben der Synagoge am Platz der Einheit auch die Trauerhalle des Friedhofs schwer beschädigt. Dennoch gelang es der jüdischen Gemeinde, nach 1990 wieder Fuß zu fassen und die Bestattungen auf dem Friedhof in Potsdam wurden fortgeführt. Mithilfe internationaler Workcamps und über 2,5 Millionen DM aus Landesmitteln, konnte der Friedhof wiederhergestellt werden.
Schulklassen und Besucher können dort an angemeldeten Führungen teilnehmen und die Geschichten hinter einzelnen Grabsteinen erfahren. Er gehört zudem seit 1999 zum UNESCO-Welterbe.
Einzigartigkeit für das Land Brandenburg. Frankfurt (Oder): Europa-Universität Viadrina.
Ostfildern: DuMont Verlag.
Schüler / Vereinigung für Jüdische Studien e.V. (Hrsg.). – Potsdam: Universitätsverlag
Potsdam.
zur Förderung antimilitaristischer Traditionen in der Stadt Potsdam. Potsdam.
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