Kurt-Schumacher-Straße
56567 Neuwied
Deutschland
Die jüdische Gemeinde Neuwied unterhielt spätestens seit dem 17. Jahrhundert (vermutlich 1629) einen Friedhof im heutigen Neuwieder Ortsteil Niederbieber. Er wurde auch von den jüdischen Gemeinden in der weiteren Umgebung als Begräbnisplatz genutzt.
Der älteste sicher zu datierende Grabstein ist von 1706. Der Friedhof wurde bis 1942 belegt. Die Friedhofsfläche umfasst 111,94 (oder 110,37) Ar. Eine Friedhofshalle war seit 1908 vorhanden. Sie wurde in der Pogromnacht 1938 schwer beschädigt; die Ruine wurde 1947 abgebrochen.
Das Friedhofsgelände wird heute von der jüdischen Kulturgemeinde Koblenz verwaltet. In der neueren Zeit wurde das Gelände durch einen stabilen Eisenzaun eingefriedet. Eine Orientierungstafel ist am Haupteingang angebracht. Das Tor ist am Tag für jeden Besucher offen - der Eingang befindet sich an der Kurt-Schumacher-Straße.
Seit Februar 1985 steht der Friedhof unter Denkmalschutz. Er ist in den 1980er-Jahren auf Bestreben des Deutsch-Israelischen Freundeskreises in Neuwied restauriert worden. Beim Friedhof Niederbieber handelt es sich um einen der größten jüdischen Friedhöfe in Rheinland-Pfalz. Es sind 661 Grabsteine für 770 Verstorbenen erhalten. Bei 294 Gräbern ist kein Grabstein mehr vorhanden.
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