Complete profile
100

Die erste urkundliche Erfähnung von Frankfurter Jüdinnen*Juden geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Nach zwei Pogromen 1241 und 1349 durften sich 1360 im Rahmen der Stättigkeit, der Judenordnung Frankfurts wieder jüdische Familien niederlassen.
1462 wurden die jüdischen Familien der Stadt verwiesen. Ihnen wurde ein Gebiet außerhalb der Stadtmauer zugewiesen. Hier bildete sich das erste jüdische Ghetto in Deutschland - die Judengasse. Bogenförmig lief diese von der heutigen Konstablerwache bis fast zum Main. Heute ist bist auf wenige wiederendeckte Fundamente nichts mehr von der Judengasse übrig. 1796 Wird der Nordteil der Judengasse durch  französische Revolutionstruppen zerstört.

Mit der Gleichstellung 1864 wird der Ghettozwang aufgehoben und jüdische Familien ziehen nach und nach auch in andere Teile der Stadt. Frankfurt wird zum Knotenpunkt jüdischen Lebens und jüdischer Lehren. hier findet sich die größste Jüdische Gemeinde der Weimarer Republik.


1945 leben nur noch 160 Jüdinnen*Juden in der Stadt. Während des Nazionalsozialismus werden mindestens 12.820 Frankfurter Jüdinnen*Juden ermordet, alle Übrigen konnte fliehen.

1948 gibt sich die Gemeinde ihre erste Nachkriegssatzung. Über die Jahrzehnte wächst die Gemeinde langsam wieder. 1956 stießen Überlebende aus Ungarn und Rumänien zur Gemeinde, 1968 folgten nach dem Prager Frühling und den antisemitischen Ausschreitungen in Polen Mitglieder aus der ehemaligen Tschechoslowakei und Polen. In den 1990 kamen dann jüdische Familien aus der ehemaligen Sowjetunion dazu.

1987 wird bei Bauarbeiten ein Teil der Judengasse wiederentdeckt. Genauer gesagt einige Hausfundamente werden freigelegt. An dieser Stelle entsteht das Museum Judengasse.
 

Frankfurt ist heute eine Stadt mit einer sehr aktiven und vielfältigen jüdischen Gemeinschaft.

Koordinate
50.12794445, 8.6065398564815
Bundesland
Hessen
Frankfurt-Judengasse, Ausschnitt aus Matthäus Merians Vogelschauplan von Frankfurt am Main (1628)
Aufnahmedatum
1958
Fotografiert von
Benno Reifenberg, Fried Lübbecke, Richard Kirn, Franz Lerner, Bernd Lohse
DA
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Porträt einer Stadt. Frankfurt am Main. Vergangenheit und Gegenwart. Umschau Verlag, Frankfurt am Main
ggf. URL
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frankfurt-Judengasse-1628-MkII.png
Breite
3000
Höhe
1786
Lizenz
Public Domain
Beschreibung
Ausschnitt des Frankfurter Stadtbildes aus der Vogelperspektive 1628. Zusehen ist u.a. die gebogene Judengasse
Mimetype
image/png
Ereignisse
Titel
erste urkundliche Erwähnung von Jüdinnen*Juden in Frankfurt am Main
Ereignisart
Datum Von
1100-01-01
Datum Text
12. Jahrhundert
Datum bis
1199-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Ereignisart
Datum Von
1241-01-01
Datum Text
1241
Datum bis
1241-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Ereignisart
Datum Von
1349-01-01
Datum Text
1349
Datum bis
1349-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Titel
im Rahmen d Frankfurter Judenordnung dürfen sich wieder jüdische Familien in der Stadt niederlassen
Ereignisart
Datum Von
1360-01-01
Datum Text
1360
Datum bis
1360-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Außerhalb der Stadtmauern entsteht die Judengasse - das erste jüdische Ghetto in Deutschland
Ereignisart
Datum Von
1462-01-01
Datum Text
1462
Datum bis
1462-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Der Nordteil der Judengasse wird durch das Bombardement französischer Revolutionstruppen zerstört.
Ereignisart
Datum Von
1796-01-01
Datum Text
1796
Datum bis
1796-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Rechtliche Gleichstellung gegenüber allen Bürgern und hebt Ghettozwang auf.
Ereignisart
Datum Von
1864-01-01
Datum Text
1864
Datum bis
1864-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Frankfurt wird zu einem Knotenpunkt der jüdischen Strömungen und Lehren
Datum Von
1800-01-01
Datum Text
19. Jahrhundert
Datum bis
1899-12-31
Titel
Frankfurt ist die zweitgrößte jüdische Gemeinde der Weimarer Republik
Datum Von
1900-01-01
Datum Text
Anfang 20. Jahrhundert
Datum bis
1933-12-31
Titel
Mit 30.000 Mitgliedern ist FfM 1933 die dt. Großstadt mit dem größten jüdischen Bevölkerungsanteil
Datum Von
1933-01-01
Datum Text
1933
Datum bis
1933-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Ereignisart
Datum Von
1938-01-01
Datum Text
1938
Datum bis
1938-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Über 3000 Jüdinnen*Juden werden von Frankfurt aus u.a. nach Lodz, Minsk und Kowno deportiert
Ereignisart
Datum Von
1941-01-01
Datum Text
1941
Datum bis
1941-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Etwa 7000 Jüdinnen*Juden werden von FfM aus u.a. nach Izbica, Sobibor und Theresienstadt deportiert
Ereignisart
Datum Von
1942-01-01
Datum Text
1942
Datum bis
1942-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Mehrere hundert Jüdinnen*Juden werden von FfM aus u.a. nach Auschwitz und Theresienstadt deportiert
Ereignisart
Datum Von
1943-01-01
Datum Text
1943
Datum bis
1943-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Jüdinnen*Juden werden von FfM aus u.a. nach Theresienstadt deportiert
Ereignisart
Datum Von
1944-01-01
Datum Text
1944
Datum bis
1944-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Es leben noch 160 Jüdinnen*Juden in Frankfurt am Main
Ereignisart
Datum Von
1945-01-01
Datum Text
1945
Datum bis
1945-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Die Jüdische Gemeinde Frankfurt gab sich ihre erste Nachkriegssatzung
Datum Von
1948-02-01
Datum Text
1. Februar 1948
Datum bis
1948-02-01
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Mehrere hundert Jüdinnen*Juden werden von FfM aus u.a. nach Theresienstadt deportiert
Ereignisart
Datum Von
1945-01-01
Datum Text
1945
Datum bis
1945-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Bauarbeiten am Frankfurter Börneplatz legen Fundamente von 19 Häusern der ehemaligen Judengasse frei
Ereignisart
Datum Von
1987-01-01
Datum Text
1987
Datum bis
1987-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Die jüdische Gemeinde in Frankfurt hat etwa 4.500 Mitglieder.
Datum Von
1980-01-01
Datum Text
1980 bis 1989
Datum bis
1989-01-01
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Durch Jüdinnen*Juden aus der ehem. Sowjetunion steigt der Anteil der jüdischen Bevölkerung
Ereignisart
Datum Von
1989-01-01
Datum Text
Seit 1989
Datum bis
2020-07-08
Epoche universalgeschichtlich
Titel
Die jüdische Gemeinde Frankfurt zählt heute knapp 7.000 Mitglieder
Ereignisart
Datum Von
2000-01-01
Datum Text
21. Jahrhundert
Datum bis
2099-12-31
Epoche universalgeschichtlich
Literatur
Fritz Backhaus (2006): Die Frankfurter Judengasse, Jüdisches Leben in der frühen Neuzeit, Frankfurt am Main, Societätsverlag 2006
Heuberger, Rachel; Krohn, Helga (1988): Hinaus aus dem Ghetto. Juden in Frankfurt am Main, 1800-1950. Frankfurt am Main: Fischer
Krohn, Helga (2011): "Es war richtig, wieder anzufangen". Juden in Frankfurt am Main seit 1945. Frankfurt am Main: Brandes & Apsel
Redaktionell überprüft
Aus

Neuen Kommentar hinzufügen

Das Sprachkürzel des Kommentars.
Partner Term