In Grünstadt bestand eine jüdische Gemeinde bis 1940. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. Erstmals genannt wird eine jüdische Person aus Grünstadt anlässlich ihrer Aufnahme im fränkischen Leutershausen (Kreis Ansbach) im Jahr 1612. Am Ende des 17. Jahrhundert wird in einem Dokument von 1698 erstmals eine jüdischeGemeinde in Grünstadt genannt, die der Mannheimer Gemeinde nach dem Brand von 1689 eine größere Kollekte hatte zukommen lassen.
Im 19. Jahrhundert bestand hier eine der größten jüdischen Kleinstadtgemeinden im Gebiet der Pfalz. 1804 wurden 165 jüdische Einwohner gezählt. 1848 waren es 85 jüdische Familien mit zusammen 473 Personen. Danach ging die Zahl durch Aus- und Abwanderung zurück (1875 348, 1900 182, 1925 144 Personen). Die Gemeinde gehörte zum Bezirksrabbinat Frankenthal.
1933 lebten noch 123 jüdische Personen in Grünstadt. Von ihnen verzogen auf Grund der zunehmenden Repressalien, der Entrechtung und der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts die meisten bis 1938 aus Grünstadt (im November 1938 noch 19 jüdische Einwohner).
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