Eiergroßhandlung Karl Ellenberg
Rotebühlplatz 20
Baden-Württemberg
70173 Stuttgart
Deutschland
<p>Kalman Hirsch Ellenberg wurde am 18.06.1882 in Galizien geboren. Er stieg in den Eierhandel ein und gründete am 3. April 1907 gemeinsam mit Chaim Kesten die Firma Ellenberg und Kesten, eine „Eierhandlung en gros“. Ab 1909 handelte er mit seinem neuen Kompagnon Ludwig Haueisen auch mit Butter. 1920 schlossen sich die Eierhändler im Südwesten zur „Vereinigte Eierimporteure Württemberg GmbH“, deren Geschäftsführer Ellenberg, der seinen Vornamen mittlerweile in Karl geändert hatte, wurde. Seine eigene Firma blieb bestehen und gehörte zu den bedeutendsten württembergischen Eierimportfirmen. </p><p>Im Dezember 1933 erließen die Nationalsozialisten das „Gesetz über den Verkehr mit Eiern“, das die Einfuhr von Eiern aus dem Ausland künftig nur noch unter strenger Aufsicht der Reichsstelle für Eier zuließ. Die Gründung der „Hauptvereinigung der deutschen Eierwirtschaft“ im November 1935 bedeutete dann das Ende des jüdischen Eierhandels. „Von da an wurde die Auslandsware nicht mehr in Form von Einfuhrkontingenten den Eiergrosshändlern zugeteilt, sondern von der Reichsstelle grösstenteils selbst eingeführt und über die Hauptvereinigung der deutschen Eierwirtschaft Berlin an den Handel weiterverkauft und zwar nur an den nichtjüdischen Handel“. Am 13.12.1935 gab es in Stuttgart keine jüdischen Eierhändler mehr.</p><p>Karl Ellenberg wurde in der Folge systematisch ausgeplündert. Er verlor sein Vermögen und schließlich auch das repräsentative Haus in der Hasenbergsteige. Seiner Familie gelang die Flucht nach Palästina, wo er am 25.09.1966 verarmt starb.</p>
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