Mieczysława Niedziałkowskiego 1
West Pomeranian Voivodeship
78-300 Świdwin
Polen
<p>Heymann Ephraim Jacobus wurde 1827 in Schivelbein geboren. Zunächst führte er in Greifenberg ein Tuch- und Modewarengeschäft. 1860 erwarb er in Schivelbein ein Wohn- und Geschäftshaus am Markt 14 und eröffnete dort ein Destillationsgeschäft. Während der antisemitischen Schivelbeiner Excesse am 07.08.1881 wurde das Geschäft zerstört und geplündert: Im Laden von Heymann Jacobus „rannen die Schnapsvorräthe in die Kehlen der Plünderer hinab: die Furie war entfacht, die Raserei hatte ihren Höhepunkt erreicht.“ „Bei H.E. Jacobus hat der Pöbel am meisten gewüthet, es wurden alle Schnapsfässer auf den Markt geworfen, sowie Flaschen mit Liqueren und andere Materialien.“ „Brennende Streichhölzer wurden in die mit Spirituosen gefüllten Fässer geschleudert, und nur durch das rasche Einschreiten einiger Besonnenen wurde das Feuer im Entstehen gelöscht und entsetzliches Unglück verhütet.“</p><p>Die Familie Jacobus baute das Geschäft wieder auf. Der von H.E. Jacobus kreierte „Bismarck-Bitter“, ein Magenbitter aus den „heilsamsten Kräutern“, wurde so erfolgreich, dass seine Nachfahren die Marke 1911 schützen ließen, „da in neuester Zeit Verfälschungen vorgekommen sind“. Heymann Jacobus starb am 01.02.1902 in Schivelbein. Sein Sohn Emil führte den Betrieb bis zu seinem Tod am 18.12.1935 weiter. Am 10. September 1936 erlosch die Firma H.E. Jacobus in Schivelbein.</p>
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