Steinweg 10
Sachsen-Anhalt
06484 Quedlinburg
Deutschland
<p>Mane Weinberg wurde 1881 im lettischen Tukums geboren. Er studierte Medizin und diente im Ersten Weltkrieg als Soldat im Deutschen Heer, wofür er mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet wurde. Nach seiner Promotion im Jahr 1918 wurde er Assistenzarzt am Sanatorium von Dr. Rosell in Ballenstedt. Später eröffnete er in Ballenstedt eine eigene neurologische Praxis, die er in den 1920er Jahren nach Quedlinburg verlegte. Dr. Weinberg stammte aus einer jüdischen Familie, war aber zum evangelischen Glauben übergetreten. Er war verheiratet mit Helene geb. Fessel und hatte mit ihr zwei Töchter. Seine älteste Tochter Jutta ertrank 1930 in einem Teich bei Ballenstedt. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten war Weinberg erheblichen Repressalien ausgesetzt. Ab Mai 1933 standen häufig SA-Posten vor seiner Praxis. Am 25. Juli 1938 musste er seine Tätigkeit als Arzt aufgeben. Während der Novemberpogrome 1938 stürmten SS-Angehörige mit brennenden Fackeln die Wohnung der Weinbergs und verwüsteten die Einrichtung. Dr. Mane Weinberg wurde im KZ Buchenwald interniert. Nach seiner Entlassung wurden ihm die Wohnung und die Praxis in Quedlinburg gekündigt. Vorübergehend kam er beim Landgerichtsrat a. D. und Saatzuchtunternehmer Hans Sachs unter, den er in Buchenwald kennengelernt hatte. Seine Frau zog nach Dessau, seine Tochter Bärbel lebte zu dieser Zeit bereits in Berlin. Da die Pläne für eine Auswanderung in die Vereinigten Staaten scheiterten, übersiedelte Weinberg im März 1939 zu seinen Geschwistern nach Riga. Helene Weinberg reichte später die Scheidung ein, die am 15.12.1942 rechtskräftig wurde. Mane Weinberg lebte bis spätestens Oktober 1941 in der Wohnung seines Bruders und wurde dann ins Rigaer Ghetto verbracht. Höchstwahrscheinlich wurde er im November oder Dezember 1941 im Wald von Rumbula ermordet.</p><p>https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Quedlinburg</p…;
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