Neurologe Dr. Mane Weinberg (1881–1941)

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Kategorie
Adresse

Steinweg 10
Sachsen-Anhalt
06484 Quedlinburg
Deutschland

Koordinate
51.790336, 11.148291

<p>Mane Weinberg wurde 1881 im&nbsp;lettischen&nbsp;Tukums&nbsp;geboren. Er studierte Medizin und diente im&nbsp;Ersten Weltkrieg&nbsp;als Soldat im&nbsp;Deutschen Heer, wof&uuml;r er mit dem&nbsp;Eisernen Kreuz&nbsp;II. Klasse ausgezeichnet wurde. Nach seiner&nbsp;Promotion&nbsp;im Jahr 1918 wurde er&nbsp;Assistenzarzt&nbsp;am&nbsp;Sanatorium&nbsp;von Dr. Rosell in&nbsp;Ballenstedt. Sp&auml;ter er&ouml;ffnete er in Ballenstedt eine eigene&nbsp;neurologische&nbsp;Praxis, die er in den 1920er Jahren nach Quedlinburg verlegte. Dr. Weinberg stammte aus einer&nbsp;j&uuml;dischen&nbsp;Familie, war aber zum&nbsp;evangelischen&nbsp;Glauben &uuml;bergetreten. Er war verheiratet mit Helene geb. Fessel und hatte mit ihr zwei T&ouml;chter. Seine &auml;lteste Tochter Jutta ertrank 1930 in einem Teich bei Ballenstedt. Nach der Macht&uuml;bernahme der Nationalsozialisten war Weinberg erheblichen Repressalien ausgesetzt. Ab Mai 1933 standen h&auml;ufig&nbsp;SA-Posten vor seiner Praxis. Am 25. Juli 1938 musste er seine T&auml;tigkeit als Arzt aufgeben. W&auml;hrend der&nbsp;Novemberpogrome 1938&nbsp;st&uuml;rmten&nbsp;SS-Angeh&ouml;rige mit brennenden Fackeln die Wohnung der Weinbergs und verw&uuml;steten die Einrichtung. Dr. Mane Weinberg wurde im&nbsp;KZ Buchenwald&nbsp;interniert. Nach seiner Entlassung wurden ihm die Wohnung und die Praxis in Quedlinburg gek&uuml;ndigt. Vor&uuml;bergehend kam er beim Landgerichtsrat a. D. und Saatzuchtunternehmer Hans Sachs unter, den er in Buchenwald kennengelernt hatte. Seine Frau zog nach&nbsp;Dessau, seine Tochter B&auml;rbel lebte zu dieser Zeit bereits in&nbsp;Berlin. Da die Pl&auml;ne f&uuml;r eine Auswanderung in die&nbsp;Vereinigten Staaten&nbsp;scheiterten, &uuml;bersiedelte Weinberg im M&auml;rz 1939 zu seinen Geschwistern nach&nbsp;Riga. Helene Weinberg reichte sp&auml;ter die Scheidung ein, die am 15.12.1942 rechtskr&auml;ftig wurde. Mane Weinberg lebte bis sp&auml;testens Oktober 1941 in der Wohnung seines Bruders und wurde dann ins&nbsp;Rigaer Ghetto&nbsp;verbracht. H&ouml;chstwahrscheinlich wurde er im November oder Dezember 1941 im&nbsp;Wald von Rumbula&nbsp;ermordet.</p><p>https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Quedlinburg</p…;

Ereignisse
Beschreibung
geboren im lettischen Tukums
Datum Von
1881-01-01
Datum bis
1881-12-31
Datierung
1881
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Berufsverbot
Datum Von
1938-01-01
Datum bis
1938-12-31
Datierung
1938
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Flucht nach Lettland
Datum Von
1939-01-01
Datum bis
1939-12-31
Datierung
1939
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
deportiert nach Riga
Datum Von
1941-01-01
Datum bis
1941-12-31
Datierung
1941
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
26.000 lettische sowie 1.053 Berliner Juden an zwei Tagen im Wald von Rumbula ermordet
Datum Von
1941-12-01
Datum bis
1941-12-31
Datierung
Dezember 1941
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Stolperstein Dr. Mane Weinberg
Aufnahmedatum
23. September 2021
Fotografiert von
Uli Vogel
ggf. Urheber / Künstler
Uli Vogel
williwacker
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
ggf. URL
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Quedlinburg_Steinweg_10_Stolperstein_f%C3%BCr_Dr._Mane_Weinberg.jpghttps://commons.wikimedia.org/wiki/File:Badeborner_Weg_4_(Quedlinburg).JPG
Breite
1351
Höhe
1351
Lizenz
CC BY-SA 4.0
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