Möhlstraße 45 / Ecke Neuberghauser Straße 11
81675 München
Deutschland
Im Mai 1946 wurden das Hebräische Gymnasium, die Volksschule und ein Kindergarten errichtet. Sie unterstanden dem Direktorium für Kultur und Erziehung beim Zentralkomitee der befreiten Juden in der US-Zone. Im Vordergrund stand die Auswanderung nach Palästina, später Israel, und so war Hebräisch die vorrangige Unterrichtssprache. Ferner standen jüdische Religion und Geschichte sowie Landeskunde Palästinas, später Israel, auf dem Lehrplan. Darüber hinaus wurde aber nach deutschem Lehrplan unterrichtet. 1951 wurden die Einrichtungen aufgrund der stark gesunkenen Zahl an Schülerinnen und Schülern geschlossen.
Als die Schulen im Mai 1946 ihren Unterricht aufnahmen, bedeutete dies für die DP-Kinder — ausnahmslos Schoa-Überlebende, traumatisiert und viele von ihnen Waisen — einen ersten Schritt hin zur Bildung. Eine Besonderheit war die heterogene Zusammensetzung der Kinder und Jugendlichen. Aufgrund der einzelnen Verfolgungsschicksale waren in den Klassenverbänden die unterschiedlichsten Altersstufen vertreten. Auch die sprachliche Vielfalt unter den Schülerinnen und Schülern war sehr groß, sodass Hebräisch für alle ein verbindendes Element wurde. Bis zur Schließung 1951 war ein Großteil der Kinder und Lehrkräfte ausgewandert. Allerdings gingen die wenigsten von ihnen nach Israel, sondern sie verließen München in Richtung USA, Australien oder ins europäische Ausland.
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