Ratsweg 15
60385 Frankfurt am Main
Deutschland
Alfred Joseph Meyers (1895-1956) war ein Frankfurter Industrieller und von 1929 bis 1933 Präsident des FSV Frankfurt. Er wurde 1895 in Brookline/Massachusetts in einer deutsch-jüdischen Familie geboren. Im Jahr 1916 heiratete er die Frankfurterin Alicia „Liesel“ Gertrude Dahlsheimer. Die Kinder Norbert und Edwin wurden 1922 bzw. 1927 geboren. Sie besuchten das Philanthropin. Die Familie wohnte im Westend und besuchte dort die liberale Westend-Synagoge. Alfred Meyers gründete 1917 – zusammen mit seinem Bruder William – die „Enameline Werke“ in Höchst am Main. Hergestellt wurden Reinigungsmittel, insbesondere Ofenpolitur. 1927 wurde Mayers Schatzmeister seines Lieblingsvereins, der damals noch an der Seckbacher Landstraße kickte. Zwei Jahre später übernahm er das Amt des Präsidenten, das zuvor der Arzt Dr. David Rothschild (1875-1936), ebenfalls jüdischen Glaubens, innehatte. Meyers gelang es trotz den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise ein neues Stadion für den FSV zu bauen. Das Stadion am Bornheimer Hang konnte 1933 eröffnet werden und war damals einer der modernsten Stadionbauten Europas. Als der FSV im April 1933 Süddeutscher Meister wurde, war Meyers bereits aus dem Amt gedrängt worden. 1938 flohen Alfred Meyers und seine Familie nach New York, wo sie auch nach dem Zweiten Weltkrieg lebten. Aus Anlass des 50. Jubiläums des FSV Frankfurt kam Alfred J. Meyers 1949 zu Besuch an den Bornheimer Hang. In seiner Ansprache blickte er zurück auf seine Jahre als Vereinspräsident: „Ich darf ohne Überheblichkeit feststellen, daß meine Liebe zum Fußballsportverein ebenso fanatisch war als diejenige der vielen Tausenden, die kein Spiel versäumten und dem Verein die Treue bewahrten und durch Dick und Dünn den schwarz-blauen Farben ihr Gefolge gaben. Meine Vereinsbegeisterung war einzig und allein das starke Echo der Liebe und Verehrung, die mir von Mitgliedern und Anhängern entgegengebracht wurde.“ Der FSV Frankfurt ernannte Alfred J. Meyers und David Rothschild postum zu Ehrenpräsidenten. Im August 2024 wurde der Alfred-J.-Meyers-Platz am nordwestlichen Eingang zum Ostpark und eine Gedächtniswand eingeweiht. Anwesend waren auch Enkel Andrew Meyers und dessen Frau Lilian Meyers. Andrew Steiman, Rabbiner der Budge-Stiftung, blies zu diesem feierlichen Anlass Schofar. Die Platzbenennung war vom FSV-Fanprojekt initiiert worden.
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