Griebnitzstraße 8
14482 Potsdam
Deutschland
<h3>Schulzeit</h3><p>Fritz Hirschfeld wuchs in Berlin auf und besuchte das Königliche Wilhelms-Gymnasium, welches er 1905 mit dem Abitur abschloss.</p><h3>Studium</h3><p>Im Anschluss studierte er Rechtswissenschaften in Heidelberg und Marburg und Berlin und promovierte dort zum Dr. jur. Im Anschluss wurde er Gerichtsassessor beim preußischen Justizministerium.</p><h3>Berufliche Stationen</h3><p>Am 23.Januar 1911 begann er als Praktikant am Kammergericht. Seine Anstellung als Landrichter wurde von 1921 bis 1926 stets verlängert. Von 1927 bis 1933 war er Vorsitzender Richter am Arbeitsgericht. Mit der Machtübernahme der NSDAP 1933 wurde Hirschfeld am 25. Juli desselben Jahres von seinem Amt des Vorsitzenden entbunden und als Hilfsrichter angestellt. Es folgte die Zwangsbeurlaubung 1935 und die Versetzung in den frühzeitigen Ruhestand am 31. Dezember 1935.</p><p>1938 wurde er infolge der Pogrome für drei Wochen von der Gestapo inhaftiert. Hirschfeld versprach folgend die Ausreise.</p><h3>Flucht und Ermordung </h3><p>Fritz Hirschfeld gelang am 14. Februar 1939 die Flucht nach Amsterdam Zeeburgerdijk 321. Von Sluis kehrte er am 29.02 1940 nach Amsterdam zurück und ging weiter nach Huize St. Agnes in Voorhout. Zuletzt war er unter der Adresse Nieuwkuijksestraat 98 in Nieuwkuijk (wurde 1969 abgerissen) gemeldet. 1941 verlor er die deutsche Staatsbürgerschaft und infolge des Reichsbürgergesetzes sein Vermögen.</p><p>Am 15. August 1942 wurde er in das Durchgangslager Westerbork verschleppt und von dort weiter nach Theresienstadt gebracht. Er war Teil des Transports vom 20.04.1943. Dort lebte Hirschfeld in der Dresdner Kaserne auf dem Dachboden (Hauptstraße.22 Bd). Offiziell wurde er bereits in der Transportliste Eo, nach Auschwitz Birkenau, eingereiht, wurde aber erst im Nächten, Ep Transport, ins Ghetto deportiert. Als Todesdatum wird der 11.10.1944 angenommen.</p><h3>Erinnerung</h3><p>2018 war er Teil der Ausstellung "Verfolgung jüdischer Juristen des Landbezirkes Potsdam". Im Landgericht wurde zu seinem Gedächtnis ein Raum nach ihm benannt; der Fritz-Hirschfeld-Raum. Stolpersteine existieren in Heusden, Teylingen (Niederlande) und Potsdam. Außerdem erinnern unterschiedliche Online-Beiträge an sein Schicksal (weiterführende Links).</p><p>Fritz Hirschfeld übersetzte niederländische Werke wie „Altargeheimnisse“, war musikbegeistert und schrieb eigene Manuskripte. Er soll im Konzentrationslager Theriesienstadt noch Musik gespielt haben. Bekannten blieb sein unerschütterlicher Optimismus trotz der Grausamkeiten, die Ihm wiederfuhren, besonders in Erinnerung.</p><p> </p><p> </p>
Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße
Fritz Hirschfeld (1886-1944), Vorsitzender des Arbeitsgerichts, #WissenWasWar - Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße (gedenkstaette-lindenstrasse.de)
Arolsen Archives
Suche in Dokumenten der Arolsen Archives | 01010503 001.188.480 - Akte von HIRSCH, FRITZ, geboren am 18.07.1912 | 11422001 125 - Dokumente mit Namen ab HIRSCH, KLAUS (arolsen-archives.org)
Akten: Rep. 4A KG Pers 2244 und 5543, Akte 36A 4532; Brandenburgisches Landeshauptstadtarchiv
Gedenkstätte Theresienstadt Terezín Memorial (pamatnik-terezin.cz); Dokument A 10 992_225
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