Karl-Marx-Straße 3
Brandenburg
14482 Potsdam
Deutschland
<p>Johanna Margarethe Stern, geborene Lippmann, kam am 6. Januar 1874 in Berlin als Tochter von Theodor Lippmann und Caecilie Gerschel zur Welt.</p><p>Später in ihrem Leben heiratete sie Samuel Siegbert Stern, der ebenfalls wie sie jüdischen Glaubens war und bekam mit ihm vier Kinder: Hilde Sophie, Hans Martin, Louise Henriette und Annie Regina.</p><p>Siegbert Stern war Mitbegründer der seit 1888 existierenden Damenmantelfabrik „Graumann & Stern“. Der Erfolg dieses Unternehmens ermöglichte es den beiden 1918 die Villa Stern in Neubabelsberg in Potsdam zu kaufen.</p><p>Das Ehepaar interessierte sich außerdem für Kunst. Siegbert Stern starb 1935 und hinterließ Margarethe die gemeinsam aufgebaute Kunstsammlung aus 144 Kunstwerken.</p><p>Drei Jahre später jedoch sah Margarethe sich aufgrund des Nationalsozialismus gezwungen, das Land zu verlassen. Im August 1938 reiste sie über die Schweiz in die Niederlande. 1939 fand sie kurzfristig in Amsterdam Zuflucht, wo ihre Tochter Annie Regina Vigeveno sowie ihr Schwager Albert Stern ansässig waren.</p><p>Im Mai 1940 besetzten die Nationalsozialisten die Niederlande. Margarethe versuchte Auslandsvisa für sich und ihre Familie zu erhalten. Daran scheiterte sie jedoch.</p><p>Im Jahr 1941 wurde sie als staatenlos erklärt und ihr gesamtes Vermögen entzogen. Die Nationalsozialisten nahmen Margarethe Stern im April 1943 fest und brachten sie in das Durchgangslager Westerbork. Von dort aus deportierte man sie nach Auschwitz, wo sie am 22. Mai 1944 zusammen mit ihrer Tochter Henriette ermordet wurde.</p><p>Ein Großteil der Kunstsammlung von Margarethe und ihrem Mann ging während der Zeit der Vergolgung verloren. Noch heute gilt die Kunstsammlung als verschollen.</p><p>Allerdings wurde das Gemälde „Murnau mit Kirche II“ von Wassily Kandinsky 2023 den Nachfahren der Sterns anerkannt und in London versteigert. Ein Teil des Erlöses wird in die Suche nach weiteren verschollenen Kunstwerken der Sterns investiert.</p>
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