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Kategorie
Adresse

Am Mühlenberg 24
Brandenburg
14542 Werder
Deutschland

Koordinate
52.376016508439, 12.944805702268

<p>Am 30.7.1873 wurde Alfred Guttmann in Posen (heute Poznań, PL) geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Albrecht Guttmann (1845&ndash;1919) und Ernestine Guttmann, geb. Haenisch. Nach dem Abitur studierte er von 1894&ndash;1898 Medizin und Gesang und promovierte 1898 an der Berliner&nbsp;Universit&auml;t. Au&szlig;erdem studierte Alfred Guttmann seit 1901 Psychologie und Musikwissenschaft in Berlin. Nachdem er sich im Ersten Weltkrieg freiwillig gemeldet hatte, war er f&uuml;r dreieinhalb Jahre als Frontarzt t&auml;tig. Er praktizierte nicht nur als Mediziner, sondern trat seit 1894 auch als Konzerts&auml;nger auf. Zudem war er von der Stadt Berlin als &nbsp;B&uuml;rgerdeputierter in die Deputation f&uuml;r Wissenschaft und Kunst der Stadt berufen und vielf&auml;ltig schriftstellerisch t&auml;tig. 1920 erwarb er ein Haus in Werder (Am M&uuml;hlenberg 204, heute Nr. 24), welches er als Sommerresidenz nutzte. Erst in den drei&szlig;iger Jahren wohnte das Ehepaar Guttmann dann durchg&auml;ngig in Werder. Am 1.11.1938 wurde Alfred Guttmann von der Polizei in Werder verhaftet und nach Potsdam gebracht. Nur unter der Bedingung auszuwandern, wurde er nach einer Woche wieder freigelassen. Au&szlig;erdem wurde sein gesamtes Verm&ouml;gen beschlagnahmt. Die Einreiseerlaubnis nach Norwegen erhielten sie im Februar 1939. Im M&auml;rz 1941 wurde das Ehepaar in seinem Sommerhaus von Angeh&ouml;rigen des SD der SS &uuml;berfallen und per Schiff nach Svolv&aelig;r gebracht. In das Gef&auml;ngnis Kabelv&aring;g wurden sie von dort gebracht. Daraufhin wurden Alfred Guttmann und sein Ehefrau in ein Gef&auml;ngnis nach Oslo transportiert. Vom Gef&auml;ngnis wurde Alfred Guttmann bis zum 29. Oktober 1941 in das Konzentrationslager Grini bei Oslo gebracht. In den letzten vier Monaten seiner dortigen Gefangenschaft war auch seine Frau in Grini inhaftiert. Nachdem sie aus Grini auf die Lofoten zur&uuml;ck kehrten, wurde sie in die Finnmark verbannt. Als Alfred Guttmann am 31.12.1941 erneut verhaftet wurde und nach Deutschland gebracht werden sollte, entging er dieser Deportation aber.&nbsp; Durch den R&uuml;ckzug der deutschen Besatzungstruppen im November 1944, welcher zu Folge die Evakuierung der Finnmark hatte, gelangte das Ehepaar Guttmann wieder auf die Lofoten zur&uuml;ck, doch ihr Haus stand inzwischen nicht mehr. 1946 erhielt Alfred Guttmann die norwegische Staatsb&uuml;rgerschaft und zog dann nach&nbsp; Sykkylven, in der N&auml;he von &Aring;lesund, wo er zeitweise wieder als Arzt t&auml;tig war. Alfred Guttmann verstarb am 21.12.1951 in &Aring;lesund.</p>

Ereignisse
Beschreibung
Das Haus wird als Sommerhaus von Alfred Guttmann genutzt bis in die Anfänge der 1930er.
Ereignis
Datum Von
1920-01-01
Datum bis
1930-01-01
Datierung
1920-1930
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Das Haus wird in den Anfängen der 1930er zum ständigen Wohnort.
Datum Von
1930-01-01
Datum bis
1939-01-01
Datierung
1930-1939
Medien
Fotografie des Straßenschilds der Straße „Am Mühlenberg“
Aufnahmedatum
20.06.2024
Fotografiert von
eigene Aufnahme
Gast22
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
449
Höhe
598
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Gemälde – Alfred Guttmann
Aufnahmedatum
Scan im Jahr 2024
Fotografiert von
Privatperson
ggf. Urheber / Künstler
Künstler(rechts abgebildeten Bild) ist Max Liebermann
Gast22
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
entnommen von der Seite 56 aus dem Buch Jüdische Schicksale. Ein Gedenkbuch für die Stadt Werder (Havel) und ihre Ortsteile. © by Lukas Verlag.
Breite
1482
Höhe
1144
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Porträt des Dr. Alfred Guttmann von Max Liebermann
Aufnahmedatum
gemalt im Jahr 1928
Fotografiert von
Privatperson
ggf. Urheber / Künstler
Max Liebermann
Gast22
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
ggf. URL
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Max%20Liebermann%20-%20Portr%C3%A4t%20des%20Alfred%20Guttmann.jpg?uselang=de
Breite
250
Höhe
321
Lizenz
Public Domain
Literatur
https://www.juedische-schicksale-werder.de/alfred-und-eva-guttmann/ (letzter Zugriff: 20.06.2024)
Röhn, Hartmut (Hg.): Jüdische Schicksale. Ein Gedenkbuch für die Stadt Werder (Havel) und ihre Ortsteile. Erarbeitet von Siegfried Birkholz, Heinz Burghardt, Hartmut Röhn, Ingram Schmidt, Hinrich Schroeder-Hohenwarth-d‘Ottilie, Alfred Schultze, Joachim Thiele und Katrin Vogt. 1.Auflage 2016. Lukasverlag.
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/11759149 (letzter Zugriff:23.06.2024)
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Dr-Alfred-Guttmann+Neue-Volks-Musik-Kultur-Volksmusik-Kultur-Volksmusikkultur/id/A02m4nbt01ZZq (letzter Zugriff: 20.06.2024)
https://musicandresistance.net/persons/alfred-guttmann/ (letzter Zugriff: 20.06.2024)
Redaktionell überprüft
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