Heusteigstraße 45
Baden-Württemberg
70180 Stuttgart
Deutschland
Mit großem persönlichen Einsatz bei der Schaffung von Wohnraum und anderer sozialer Einrichtungen trug der Bankier, Reformer und Genossenschaftler Pfeiffer mit großen Projekten zwischen 1875 und 1915 dazu bei, dass Stuttgart auch während der Industrialisierung ein Gemeinwesen ohne größere soziale Brüche blieb.
Geboren 1875 in Stuttgart, zeigte Pfeiffer von früh an ein großes Interesse an Architektur und Städteplanung. Nach seinem Architekturstudium an der Technischen Hochschule Stuttgart begann er, sich intensiv mit den sozialen Herausforderungen der Stadtentwicklung auseinanderzusetzen. Pfeiffer erkannte früh die drängenden Probleme der wachsenden städtischen Bevölkerung und setzte sich für bezahlbaren Wohnraum und verbesserte Lebensbedingungen bspw. die Reduzierung der Säuglingssterblichkeit und Verbesserung der Krankenhaushygiene, ein.
In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts war die Wohnungsnot in vielen deutschen Städten akut, und Pfeiffer wurde zu einem Vorreiter im sozialen Wohnungsbau. Seine Vision war es, durch architektonische Innovation und soziale Verantwortung eine nachhaltige Veränderung herbeizuführen. Eines seiner nachhaltigsten Engagements war 1866 die Gründung des Vereins für das Wohl der arbeitenden Klassen, dem heutigen Bau- und
WohnungsVerein Stuttgart. Grundgedanke war, „daß mit der Zunahme der industriellen Bevölkerung die Verbesserung der Zustände, unter welchen dieselbe lebt, eine Forderung des allgemeinen Wohls geworden ist“. Unter der Bauherrschaft des Vereins entstanden vier Siedlungen in Stuttgart: Ostheim (1891-1901 mit 1.300 Wohnungen), Südheim (1901-1904 mit 140 Wohnungen), Westheim (1902-1904 mit 100 Wohnungen) sowie die Kolonie Ostenau (1911-1913 mit 260 Wohnungen). Mit diesen Projekten konnte Pfeiffer – gemeinsam mit weiteren Siedlungen anderer Träger – einen Großteil der Probleme im Stuttgarter Wohnungswesen lösen.
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