Fryderyka Chopina 5b
West Pomeranian Voivodeship
72-600 Świnoujście
Polen
Noch Anfang des 19.Jahrhundert waren in Swinemünde keine Juden ansässig. Erst 1816 siedelten sich zwei Händler an, die bald große und weit verzweigte Familien gründeten. Es waren Fürchtegott Isenthal und Jakob Benjamin Ehrlich. Zwei Jahre später kam als Dritter der Schnittwarenhändler Joseph Jacob Jacoby hinzu. Später folgten u. a. die Familien Riegel, Kantorowicz und Stargarder. Im Laufe der Jahre waren die meisten dieser Familien verschwägert bzw. verwandt. Die Zahl den Juden stieg sehr langsam. Im Jahre 1925 beherbergte die Stadt 128 jüdische Bürger. Damit lag ihr Anteil an der Bevölkerung der Stadt unter dem Landesdurchschnitt, der ein Prozent betrug. An die Öffentlichkeit trat die jüdische Gemeinde erstmals 1821, als sie anlässlich eines Todesfalles um einen Begräbnisplatz bat. Sie wünschte für ihre Toten aus rituellen Gründen einen eigenen Friedhof. Man wählte hierzu eine kleine Höhe in der Nähe des alten evangelischen Friedhofs (Friedenstraße, heute Chopina Str.) aus. Diese Begräbnisstätte wurde später der „Alte jüdische Friedhof“ genannt.
Als jedoch im Jahre 1875 der Platz nicht mehr ausreichte und die Stadt eine Vergrößerung ablehnte, musste eine andere Begräbnisstätte gesucht werden. Die Stadt stellte für einen neuen jüdischen Friedhof Dünenland in der Nähe alten Ahlbecker Landstraße zur Verfügung, der bis 1938 genutzt wurde. Um den alten jüdischen Friedhof entspann sich nun ein Streit. Die jüdische Gemeinde war nach langen Verhandlungen bereit, den alten Friedhof gegen ein an den neuen Friedhof angrenzendes Stück Land abzutreten. Die Gebeine der Verstorbenen wurden sorgsam umgebettet und auf dem neuen jüdischen Friedhof zum zweiten Mal der Erde übergeben.
Quelle https://www.swinemuende.eu/kirchen_in_swinemuende.htm
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