Junghansstraße 5
Saxony
01277 Dresden
Deutschland
<p>Bereits unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtergreifung und dem zentral organisierten Boykott gegen jüdische Warenhäuser und Händler, Arztpraxen und Rechtsanwaltskanzleien in Dresden am 1. April 1933 entschied sich die jüdische Fabrikatenfamilie Lande, den für damalige Zeit hochmodernen Betrieb zu veräußern und auszuwandern: Wilhelm Lande und seine Frau gaben dem Druck des NS- Regimes nach und immigrierten noch im Frühling 1933 in die USA aus, Tochter Cäcilie verkaufte die Zigarettenfabrik W. Lande und die Tochtergesellschaft Macedonia im Juni/Juli 1933 an den ‚arischen‘ Zigarettenunternehmer und NS-Funktionär Karl Geissinger und verließ ebenfalls Deutschland. Im Zuge der "Arisierung" wurde die Firma W. Lande 1933 zur GmbH. Reemtsma erwarb 1938 eine „verdeckte“ Beteiligung von 50 % an der Firma. 1942 wurde das Unternehmen in Karl Geissinger KG umfirmiert und damit der Name 'Lande' im Firmenregister gelöscht.</p><p>Wilhelm Lande starb 1951 in den USA durch Suizid. Das zuletzt genutzte Fabrikgebäude der W. Lande Zigarettenfabrik, das unter Denkmalschutz steht, gehört heute zur f6 Cigarettenfabrik Dresden GmbH.</p>
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