Fiedlerstr. 3
01307 Dresden-Johannstadt
Deutschland
<p>Nachdem der erste Jüdische Friedhof auf dem Staatsgebiet des Königreiches Sachsen an der Pulsnitzer Straße in Dresden-Neustadt zu klein geworden war, erwarb 1864 die Jüdische Gemeinde zu Dresden ein Grundstück zur Anlage eines neuen Friedhofs im Stadtteil Johannstadt.</p><p>Der Neue Jüdische Friedhof wurde am 02. Juni 1867 in Dresden-Johannstadt eröffnet. Bereits ein Jahr zuvor entstand nach Plänen des Architekten Ernst Friedrich Giese die Trauerhalle (Tahara). Der geometrisch angelegte Friedhof liegt in angrenzender Nachbarschaft zum Trinitatisfriedhof an der Fiedlerstraße. Die Taharahalle bildet den Abschuss der Mittelachse des Friedhofsgeländes.</p><p>Bei dem alliierten Bombenangriff auf Dresden in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 wurde der Friedhof stark getroffen. Die Tahara brannte völlig aus.</p><p>Auf den Grundmauern der ausgebrannten Tahara wurde 1949/1950 ein neues Gebäude errichtet. Da bereits die Semper-Synagoge am Hasenberg in der Novemberpogromnacht 1938 von Angehörigen der SA und weiteren Angehörigen der NSDAP geplündert und niedergebrannt wurde, entschied sich die Jüdische Gemeinde zu Dresden, das neue Gebäude sowohl als Synagoge, als auch als Trauerhalle zu nutzen.</p><p>Da die jüdischen Glaubensregeln die Einrichtung einer Synagoge auf einem Friedhof nicht zuließen, mussten bauliche Änderungen vorgenommen werden. Das Gebäude wurde außerdem durch eine Hecke vom eigentlichen Friedhof abgetrennt und diente bis zur Weihe der Neuen Synagoge am Hasenberg als provisorisches Domizil der Gemeinde. Bei Sanierungsarbeiten der Neuen Synagoge wird sie weiterhin als provisorische Synagoge genutzt.</p><p>Leiter des Umbaus war der Dresdner Maler und Architekt Edmund Schuchardt. Auf dem Dach fand bis zum Neubau der Neuen Synagoge am Hasenberg (2001) ein von der niedergebrannten Semper-Synagoge geretteter Davidstern seinen Platz. Bei dem heutigen Davidstern auf der Kuppel handelt es sich um eine Replik.</p>
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