1. máje 95
411 45 Úštěk
Tschechien
<p>In Folge des großen Stadtbrandes von Úštěk im Jahr 1773 wurde die hölzerne Synagoge unbekannten Alters zerstört. Nach der Brandkatastrophe konnte die jüdische Gemeinde am Ende der jüdischen Gasse eine hölzerne Schule errichtet. In den Folgejahren bat die jüdische Gemeinde die Stadt um Steine aus dem örtlichen Steinbruch für den Bau einer neuen Synagoge auf dem Gelände der hölzernen Schule. Die neue unkonventionelle klassizistische Turm-Synagoge auf quadratischem Fundament konnte von 1791 bis 1794 errichtet werden. Einzigartig sind die im Untergeschoss des Gebäudes gelegenen Klassenräume und die Rabbinerwohnung.1849 beschloss der Gemeindevorsitzende Benjamin Schwarz, die Synagoge nach einem Plan von Wenzl Jahn zu renovieren. Bei der Renovierung im Jahr 1851 wurde an der Nordseite eine Eingangshalle im Neorenaissance-Stil angebaut, die das steinerne Treppenhaus zur Galerie und den Eingang zur Haupthalle überdeckte. Die gewölbten Klassenräume und die Rabbinerwohnung wurden in das Untergeschoss der Synagoge eingebaut. Das Gebäude konnte außerdem um einen 1,2 m hohen Anbau erweitert werden. Die Frauenempore in der Haupthalle wurde vergrößert und die Synagoge mit neuen dekorativen Wandmalereien im neomaurischen- und Neorenaissance-Stil geschmückt. Die Innenausstattung der Synagoge wurde in der NS-Protektoratszeit - Novemberpogrome 1938 - zerstört. Darauf folgend verfiel das Gebäude zunehmend, das Dach stürzte ein und sollte in der sozialistischen Ära der Tschechoslowakei abgerissen werden. 1993 übernahm es der Bund der Jüdischen Gemeinden, der das Gebäude 1995–2003 und 2010–2014 renovierte. Im Juni 2014 wurde die Synagoge wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.</p>
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