Nienburger Straße 24
06406 Bernburg
Deutschland
<p>In Bernburg gab es drei jüdische Bankgeschäfte: Bankhaus Gumpel & Samson in der Friedensallee (früher Kaiserallee), das Bankhaus Wolff in der Breiten Straße sowie das Bankhaus Levi Calm & Söhne in der Nienburger Straße. Letzere wurde von Levi Galm gegründet, der in Waldau seit 1785 einen Wollhandel betrieb. Das Bankhaus betrieb in Bernburg mehrere Werke u.a. eine Armaturenfabrik, eine Aktienbrauerei sowie ein Lotteriegeschäft. Eine zentrale Rolle spielte das Bankhaus für die Elektrifizierung der Stadt. Es erhielt 1896 von der Stadt Bernburg die Konzession für die Dauer von 50 Jahren zum Betrieb eines Elektrizitätswerkes und einer elektrischen Straßenbahn. Diese ging 1897 in Betrieb. Sie führte quer durch die Stadt von der Waldauer Flutbrücke bis in die Parkstraße. Ende des Jahres waren an das neugegründete Elektrizitätswerk bereits 138 Kunden angeschlossen. Im Jahr 1905 wurde das Bankhaus in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt, 1906 bezog das Bankhaus ein neues repräsentatives Gebäude in der Nienburger Straße 24. Im gleichen Jahr wurde die Anhaltisch-Dessauische Landesbank stille Teilhaberin. Im Jahr 1912 ging das Bankhaus Levi Calm & Söhne Konkurs und wurde von der Anhaltisch-Dessauischen Landesbank übernommen, die dann am Standort eine Filiale betrieb. Nach wechselhaftem Nutzen befindet sich dort seit 1994 der gemeinnützige Verein Rückenwind e.V., der in der ehemaligen Schalterhalle einen Jugendtreff betreibt. Die anderen Räume dienen dem Verein als Büros und Beratungsräume. </p>
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