Alexanderstraße 14c (Historische Adresse)
10179 Berlin
Deutschland
Moritz Dobrin (1872-1951) kam als junger Mann aus Ostpreußen in die boomende Reichshauptstadt und expandierte schnell nach Eröffnung seines ersten Cafés in der Alexanderstraße 14c. Er annoncierte in der jüdischen Presse und adressierte auch explizit eine jüdische Kundschaft, die koschere Produkte kaufte. So die Barches, das Hefegebäck, das in seinen Geschäften am Freitag für den Schabbat und für Festtage zu bekommen war, oder Mazzen zu Pessach. Seine Cafés und Geschäfte boten eine breite Auswahl der köstlichsten Backwaren und Süßspeisen – in einer Preisliste, die sich als Kopie im Jüdischen Museum Berlin erhalten hat, sind sie alle aufgeführt! Auch der Bruder von Moritz, Isidor Dobrin betrieb einige Cafés in Berlin unter seinem Namen, beide Ehefrauen der Geschäftsinhaber arbeiteten in den Betrieben mit. Die Dobrin-Cafés waren stadtbekannt und beliebt, etliche Postkarten davon haben sich erhalten. Im November 1938 wurden die Cafés und Geschäfte während der „Kristallnacht“ zerstört, und die Besitzer enteignet. Beide Brüder mit ihren Frauen wurden deportiert, Moritz und Helene Dobrin nach Theresienstadt, wo nur Moritz überlebte. Isidor und Rosalie Dobrin sind in Auschwitz umgekommen.
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