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Kategorie
Adresse

Lützowstraße 42
10785 Berlin
Deutschland

Früherer Straßenname
Lützowstraße 43
Koordinate
52.504654590651, 13.357908893294

Die Geschichte des Antiquariats Emanuel Mai beruht auf drei Generationen einer jüdischen Familie: dem Gründer Emanuel Mai (geb. Maier, 1812-1897), seinem Sohn Max Mai (1842-1909) und seinem Enkel Ulrich Mai (1873-1964).

1836 eröffnete der aus Westpolen stammende Emanuel Mai in der Friedrichstraße ein eigenes Antiquariat. Seiner Einbürgerungsurkunde vom 25.09.1840 ist zu entnehmen, dass „der Jude Emanuel Mai“ nach dem Preußischen Judenedikt von 1812 als Staatsbürger in Berlin leben konnte. Als er im Alter von 86 Jahren starb, beschrieb ihn die "Königlich privilegierte Berlinische Zeitung" im Nachruf als den „ehrwürdigsten Bürger der Stadt“ und das Antiquariat als für deutsche Sammler und Liebhaber alter seltener Drucke von großer Bedeutung. Nach seinem Tod führte sein Sohn Max Mai das florierende Familiengeschäft fort. In dritter Generation wurde Ulrich Mai, der im Jahr 1911 das Patent als königlicher Hofantiquar erhielt, Inhaber des Antiquariats.

Das Antiquariat in der Lützowstraße eröffnete im Jahr 1916. Neben kunstvollen Werbekarten, die im Verkaufsraum auslagen, wurden auch Katalogverzeichnisse des Bestandes an mögliche Kunden ausgegeben. Die heute einsehbaren Katalogexemplare wurden jedoch vom Antiquariat selbst genutzt, erkennbar an den eingebundenen, linierten Seiten, die mit Anmerkungen zur Kundschaft versehen sind. Die Angaben sind knappgehalten, so steht neben einem Kupferstich lediglich der Name Schwendt, Laudeu. Sie dokumentieren einen wohlhabenden adligen und großbürgerlichen Kundenkreis aus ganz Deutschland. In den Antiquariatskatalogen sind auch viele kostspielige Waren gelistet. So befanden sich im Bestand Abdrücke von Rembrandt, die bis zu 9000 Mark kosteten.

Fast hundert Jahre, bis 1936, bestand in Berlin das Antiquariat unter dem Familiennamen Mai. 1937 erhielt Ulrich Mai, der im Ersten Weltkrieg noch als Soldat gedient hatte, vom NS Regime Handelsverbot, was zur Schließung des Antiquariats und der Ausreise der Familie nach Neuseeland 1939 führte.

Ereignisse
Beschreibung
Gründung des Antiquariats in Berlin
Ereignis
Datum Von
1836-01-01
Datum bis
1836-12-31
Datierung
1836
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Friedrich Strasse 153a
Ereignis
Datum Von
1844-01-01
Datum bis
1844-12-31
Datierung
1844
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Unter den Linden 58
Ereignis
Datum Von
1847-01-01
Datum bis
1847-12-31
Datierung
1847
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Schadows Strasse 14
Ereignis
Datum Von
1866-01-01
Datum bis
1866-12-31
Datierung
1866
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Leipziger Platz 15
Ereignis
Datum Von
1870-01-01
Datum bis
1870-12-31
Datierung
1870
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Leipziger Straße 119
Ereignis
Datum Von
1875-01-01
Datum bis
1875-12-31
Datierung
1875
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Leipziger Straße 113
Ereignis
Datum Von
1890-01-01
Datum bis
1890-12-31
Datierung
1890
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Mauerstraße 15
Ereignis
Datum Von
1900-01-01
Datum bis
1900-12-31
Datierung
1900
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Wilhelmstraße 55
Ereignis
Datum Von
1903-01-01
Datum bis
1903-12-31
Datierung
1903
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Wilhelmstraße 52
Ereignis
Datum Von
1909-01-01
Datum bis
1909-12-31
Datierung
1909
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Lützowstraße 43
Ereignis
Datum Von
1916-01-01
Datum bis
1916-12-31
Datierung
1916
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Lützowplatz 2
Ereignis
Datum Von
1928-01-01
Datum bis
1928-12-31
Datierung
1928
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Lützowplatz 3
Ereignis
Datum Von
1930-01-01
Datum bis
1930-12-31
Datierung
1930
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Lützowstraße 67
Ereignis
Datum Von
1936-01-01
Datum bis
1936-12-31
Datierung
1936
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Auflösung des Antiquariats
Ereignis
Datum Von
1937-01-01
Datum bis
1937-12-31
Datierung
1937
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Einbürgerungsurkunde für Emanuel Mai (1812-1897) Berlin, 25.09.1840.
Einbürgerungsurkunde
Aufnahmedatum
07 Juli 2021
Fotografiert von
Archiv Jüdisches Museum Berlin
anitsirc
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015_14_3.
Breite
2638
Höhe
4144
Lizenz
Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Patent als Königlicher Hofantiquar für Ulrich Mai (1873-1964) Berlin, 05.07.1911
Patent-Dokument
Aufnahmedatum
07. Juli 2021
Fotografiert von
Archiv Jüdisches Museum Berlin
anitsirc
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015_14_34.
Breite
2518
Höhe
3919
Lizenz
Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Ulrich Mai in Uniform zur Zeit des Ersten Weltkriegs Ca. 1914-1918
Historisches Bild von Ulrich Mai in Uniform
Aufnahmedatum
um 1914-1918
Fotografiert von
unbekannt
anitsirc
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015_37_8.
Breite
1151
Höhe
1761
Lizenz
Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Entlassungsschein für Ulrich Mai (1873-1964) vom Königlich Preußischen 35. Landwehr Infanterie Regiment 23.03.1918
Entlassungsschein für Ulrich Mai
Aufnahmedatum
07. Juli 2021
Fotografiert von
Archiv Jüdisches Museum Berlin
anitsirc
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015_14_36.
Breite
1719
Höhe
1963
Lizenz
Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Innenraum des Antiquariats Emanuel Mai in der Leipziger Straße 113 Berlin, ca. 1900.
Innenraum des Antiquariats
Aufnahmedatum
um 1900
Fotografiert von
unbekannt
anitsirc
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015_14_105.
Breite
2886
Höhe
2133
Lizenz
Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Straßenansicht des Antiquariats Emanuel Mai in der Lützowstraße 43 Berlin, ca.1916-1928
Frontalansicht des Antiquariats von der Straße
Aufnahmedatum
um 1916-1928
Fotografiert von
unbekannt
anitsirc
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015_14_108.
Breite
3069
Höhe
2295
Lizenz
Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Straßenansicht vom Antiquariat Emanuel Mai in der Wilhelmstraße 52 Berlin, ca. 1909-1916
Straßenansicht des Antiquariats
Aufnahmedatum
um 1909-1916
Fotografiert von
unbekannt
anitsirc
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015_37_3002.
Breite
1144
Höhe
1802
Lizenz
Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Max, Ulrich und Hans Mai vor einem Porträt von Antiquariatsgründer Emanuel Mai Berlin, ca. 1905-1909
Max, Ulrich und Hans Mai vor einem Porträtbild von Emanuel Mai
Aufnahmedatum
um 1905-1909
Fotografiert von
unbekannt
anitsirc
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015_37_2.
Breite
1625
Höhe
2072
Lizenz
Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Brief vom Department of International Affairs an Ruth Lemchen geb. Mai (1906-1973) Wellington, 01.08.1947
Brief vom Department of International Affairs an Ruth Lemchen
Aufnahmedatum
07. Juli 2021
Fotografiert von
Archiv Jüdisches Museum Berlin
anitsirc
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015_14_155
Breite
2475
Höhe
3131
Lizenz
Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Formular Statement By Person Leaving New Zealand für Ruth Lemchen geb. Mai (1906- 1973) Upper Hutt, 25.07.1949
Dokument: Statement By Person Leaving New Zealand für Ruth Lemchen
Aufnahmedatum
07. Juli 2021
Fotografiert von
Archiv Jüdisches Museum Berlin
anitsirc
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015_14_157.
Breite
2519
Höhe
3969
Lizenz
Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Aubrey Pomerance, Das Antiquariat Emanuel Mai, in: Inside JMB. Beilage des JMB-Journal 14 (2016), S. 34.
Marina Sandig, Sie glaubten Deutsche zu sein: Martha Liebermann-Marckwald. Eine Familiengeschichte zwischen preußisch-jüdischer Herkunft und Shoah, Insingen 2012, (Deutsches Familienarchiv, 155), S. 107-113.
Sammlung Familien Mai/ Lemchen, Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015/14/3.
Sammlung Familien Mai/ Lemchen, Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015/14/13.
Sammlung Familien Mai/ Lemchen, Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015/14/34.
Sammlung Familien Mai/ Lemchen, Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015/14/ 33-36.
Sammlung Familien Mai/ Lemchen, Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015/14/70.
Sammlung Familien Mai/ Lemchen, Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Hannah Templeton, Susi Williams und Barbara Cole, 2015/14/155-157.
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