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Kategorie
Adresse

Breite Straße 92-98
50667 Köln
Deutschland

Früherer Straßenname
Koordinate
50.939058879153, 6.9480148326186

Das Agrippinahaus gehörte zu den wichtigsten Geschäfts- und Bürobauten seiner Zeit und beherbergte neben Ladengeschäften und den Agrippina-Lichtspielen auch wichtige politische Organisationen von Jüdinnen und Juden im Deutschen Reich. Unter anderem zogen der „Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“ und die „Zionistische Vereinigung“, welche unterschiedliche Positionen vertraten und ein konfliktbehaftetes Verhältnis zueinander hatten, in das Gebäude ein.

Der 1893 in Berlin gegründete „Centralverein“ hatte zunächst die Zielsetzung als jüdische Abwehrorganisation die Bewahrung der Gleichberechtigung und die Bekämpfung des Antisemitismus zu leisten. In dieser Rolle bot der Verein vor allem Hilfe in Rechtsfragen an, setzte sich aber im Laufe verstärkt zudem für eine Stärkung des jüdischen Selbstbewusstseins und die Integration der Jüdinnen und Juden ein. So forderte der Kölner Justizrat und Mitglied des Centralvereins Bernhard Falk: „Wir haben ein Recht anerkannt zu werden als das, was wir sind und was wir sein wollen: Gleichberechtigte, freie deutsche Bürger. Unser deutsches Vaterland, unsere Zugehörigkeit zum Deutschen Volke lassen wir uns nicht aus dem Herzen reißen.“ Entsprechend lehnte der Centralverein die Bestrebungen der “Zionistischen Vereinigung für Deutschland” ab.

Diese schloss sich aus verschiedenen zionistischen Gruppierungen 1897 zusammen. Grund dafür war auch der zunehmende Antisemitismus, dem die Vereinigung durch die Errichtung eines unabhängigen jüdischen Staates („Eretz Israel“) entgehen wollte und die Lösung nicht in den Assimilationsbestrebungen des Centralvereins sah. Im Agrippinahaus befand sich das Zentralkomitee der Zionistischen Vereinigung, sowie weitere zionistische Organisationen, wie der Jüdische Nationalfonds und das Jüdische Palästinawerk. Köln war somit Anfang des 20. Jahrhunderts bedeutender Ort zionistischer Ideen und Arbeit, zu der u.a. Ausstellungen und Spendenaktionen für jüdische Siedlungen in Palästina gehörten.

Ereignisse
Beschreibung
Entworfen vom jüdischen Architekten Georg Falck, Bauherrin war die Agrippina-Aktiengesellschaft
Ereignis
Datum Von
1911-01-01
Datum bis
1913-01-01
Datierung
1911-1913
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Heutige Ansicht der Adresse, WDR-Bürogebäude "Haus Berlich"
Großes, graues, kastenförmiges, mehrgeschossiges Neubau-Gebäude mit WDR-Logo vor einem blauen Himmel.
Aufnahmedatum
4.6.2021
Fotografiert von
Stefan Giesinger
hgiersberg
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
1280
Höhe
720
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Nachdem das historische Agrippinahaus aufgrund von Kriegsschäden nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen wurde, errichtete der WDR in den 1960ern an dieser Stelle ein Bürogebäude.
Mimetype
image/jpeg
Werbung für eine "Palästina-Ausstellung" der Zionistischen Vereinigung, Jüdische Rundschau, 15.6.1934
Aufnahmedatum
22.06.2021
Fotografiert von
Universitätsbibliothek Frankfurt am Main
hgiersberg
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Universitätsbibliothek Frankfurt am Main/Digitale Sammlungen Judaica /
ggf. URL
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/2682494
Breite
1185
Höhe
1489
Lizenz
Rechte vorbehalten
Mimetype
image/png
Gedenkplatte für Max Bodenheimer
Gedenkplatte im Boden mit Davidstern und Inschrift auf Deutsch und Englisch.
Inschrift: „Dr. Max Bodenheimer hat von diesem Haus aus ab 1899 die Organisation für den Judenstaat Israel aufgebaut.“
Aufnahmedatum
22.06.2021
Fotografiert von
Stefanie Schmitt
hgiersberg
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
781
Höhe
720
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
In der Kölner Richmodstraße erinnert eine Gedenkplatte an den zionistischen Vordenker und Mitbegründer der Zionistischen Vereinigung für Deutschland Max Bodenheimer.
Mimetype
image/jpeg
Anzeige des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glauben zur Rechtsberatung in der Central-Vereins-Zeitung
Anzeige des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glauben für Rechtsberatung in Köln
Aufnahmedatum
30.06.2021
Fotografiert von
Universitätsbibliothek Frankfurt am Main
Stefan Giesinger
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Universitätsbibliothek Frankfurt am Main/Digitale Sammlungen Judaica /
ggf. URL
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/2289687?query=Agrippina
Breite
306
Höhe
219
Lizenz
Rechte vorbehalten
Beschreibung
Anzeige des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glauben für Rechtsberatung in Köln
Mimetype
image/png
Mitgliedsausweis der Zionistischen Vereinigung, 1934
Mitgliedsausweis der Zionistischen Vereinigung von 1934
Aufnahmedatum
22.06.2021
Fotografiert von
LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln
hgiersberg
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
© Sammlung MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln
Breite
421
Höhe
308
Lizenz
Rechte vorbehalten
Beschreibung
Mitgliedsausweis der Zionistischen Vereinigung für Deutschland von 1934
Mimetype
image/png
Historische Ansicht des Agrippina-Hauses: Breite Straße, Ecke Berlich
Historische Ansicht des Agrippina-Hauses: Breite Straße, Ecke Berlich
Aufnahmedatum
1914
Fotografiert von
Zeitschrift "Moderne Bauformen"
Stefan Giesinger
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
"Die Stadt Cöln in ihrer neuen baulichen Entwicklung", in: "Moderne Bauformen 1914. Heft 6." Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart.
Breite
2588
Höhe
3779
Lizenz
Rechte vorbehalten
Beschreibung
Historische Ansicht des Agrippina-Hauses: Breite Straße, Ecke Berlich
Mimetype
image/jpeg
Historische Ansicht des Agrippina-Hauses: Breite Straße, Ecke Berlich
Historische Ansicht des Agrippina-Hauses: Breite Straße, Ecke Berlich
Aufnahmedatum
1914
Fotografiert von
Zeitschrift "Moderne Bauformen"
Stefan Giesinger
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
"Die Stadt Cöln in ihrer neuen baulichen Entwicklung", in: "Moderne Bauformen 1914. Heft 6." Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart.
Breite
2378
Höhe
3329
Lizenz
Rechte vorbehalten
Beschreibung
Historische Ansicht des Agrippina-Hauses: Breite Straße, Ecke Berlich
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Becker-Jákli, Barbara, Das jüdische Köln. Geschichte und Gegenwart, Köln 2012.
Dietrich, Christian, Verweigerte Anerkennung. Selbstbestimmungsdebatten im „Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“ vor dem ersten Weltkrieg, Berlin 2014.
Meybohm, Ivonne, David Wolffsohn. Aufsteiger, Grenzgänger, Mediator. Eine biographische Annäherung an die Geschichte der frühen Zionistischen Organisation (1897-1914), Göttingen 2013.
Redaktionell überprüft
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Ereignisse LS
Beschreibung
: Der jüdische Architekt Georg Flack hat das Agrippina-Haus entworfen.
Ereignis
Datum Von
1911-01-01
Datum bis
1913-01-01
Datierung
1911-1913
Beschreibung
Die Agrippina-Aktien-Gesellschaft hat sich um den Bau vom Agrippa-Haus gekümmert.
Datum Von
1911-01-01
Datum bis
1913-01-01
Datierung
-