Puschkinplatz 10
07973 Greiz
Deutschland
<p>Das Warenhaus Tietz wurde am 09. Mai 1883 von Julius Tietz, einem jüdischen Geschäftsmann aus Gera, unter dem Namen seines Bruders Heinrich Tietz am Ernst-Arnold-Platz 10 gegründet. Am 06. Juni 1883 fand die Eröffnung statt. Damit ist das Geschäft in Greiz nach dem in Gera (1882) die zweite Filiale, die in Thüringen eröffnet wurde. Seit dem 05. November 1887 war Eduard Lippmann als neuer Filialleiter tätig. Am Ernst-Arnold-Platz 10 befand sich früher das Fritz'sche beziehungsweise C. G. Webersche Wohnhaus. Als 1907 auch das „Hotel zum Löwen“ abgerissen wurde, erwarb Tietz einen übrig gebliebenen Streifen Land und erweiterte 1910 das Warenhaus. Nach dem Tod von Heinrich Tietz veranlasste Julius Tietz 1910 die Übergabe des Geschäfts in den Besitz des langjährigen Kommanditisten Eduard Lippmann. 1921 wurde auch sein Sohn Kurt Lippmann Mitinhaber.<br />Nach dem Aufruf zum Boykott von Firmen jüdischer Inhaber zogen am 01. April 1933 auch vor dem Warenhaus Tietz SS-Wachen auf. Sie sollten eintretende Personen fotografieren und die Bevölkerung dadurch davon abhalten, dort einzukaufen. Davon jedoch ließ sich ein Großteil der Greizer Bevölkerung nicht abschrecken. Nach der Schließung des Kaufhauses Tietz am 27. August 1938 ging das Warenhaus Tietz in nichtjüdischen Besitz über. Es wurde im September 1938 als „Greizer Kaufhaus“ unter der Geschäftsführung von Robert Wittig und in Stellvertretung von A. Roth neu eröffnet.</p>




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