Gotthold-Roth-Straße 8
07973 Greiz
Deutschland
= nach Mai 1945 Mittelstraße 7
<p>1937 zog die Familie Reisler (Vater Baruch und seine Kinder Max, Erna und Arno) von der Marktstraße 6 in die Wilhelm-Frick-Straße 7.<br />Am 28. Oktober 1938 wurden Baruch Reisler und seine Söhne unerwartet aus Jena zwangsausgewiesen und im Rahmen der "Polenaktion" nach Polen deportiert - unbekannt ist, ob sie vorher von Greiz nach Jena gezogen waren oder ob sie von Greiz aus über Jena deportiert wurden. Die Hitlerregierung wollte sich der jüdischen Menschen polnischer Herkunft "entledigen", bevor ihre polnische Staatsbürgerschaft erlosch. Erna Reisler (*13. Mai 1912) hatte sich, wahrscheinlich bereits einige Zeit vor dem 28. Oktober, Einreisepapiere in die USA beschaffen können. Sie gelangte Dank dieser Papiere zunächst nach Pittsburgh, wo sie ihren künftigen Mann Ludwig Hahn kennenlernte. Baruch Reisler und seine Söhne kamen am 29. Oktober 1938 in das Aufnahmelager Bentschen, von wo aus Max Reisler (*05. März 1910), ein gelernter Verkäufer, mit seinem Vater nach Posen übersiedelte. Am 27. August 1940 gelangten die beiden nach Baranow und kamen - vgl. Flach 1990 (Quellen) - im Osten um ihr Leben. Arno Reisler (*21. Juli 1918), der das Maurerhandwerk erlernt hatte, setzte sich im November 1938 nach Stanislaw ab. Er überlebte die Strapazen des Zweiten Weltkrieges und arbeitete in nördlichen Hafenstädten. Außerdem half er in Bayern und Österreich Überlebenden aus Konzentrationslagern bei der illegalen Ausreise nach Palästina. Auf Drängen seiner Schwester Erna, die mittlerweile in New York lebte, zog er zu ihr. Dort arbeitete er im Baugewerbe und wurde später selbst Arbeitgeber. Im August 1976 erlag er einem Herzstillstand und hinterließ eine Frau und zwei Kinder (Martin und Barry). Erna Reisler († 09. März 1996 in Miami) und Ludwig Hahn bekamen einen Sohn (Elliot).</p>
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