Adass Jisroel Gemeindefriedhof

<p>Die israelitische Synagogengemeinde Adass Jisroel, Berlin wurde im Jahre 1869 gegr&uuml;ndet. Anlass war die zunehmende gesellschaftliche und weltanschauliche Assimilation grosser Teile der j&uuml;dischen Gemeinde. Diese Gemeinde legte bei aller Aufgeschlossenheit grossen Wert auf ein gesetzestreues Leben und die Wahrung der j&uuml;dischen Tradition. Die pr&auml;chtige Gestaltung der neuen Synagoge in der Oranienburger-Str. war ein Streitpunkt und als hier auch noch eine Orgel eingebaut wurde war das f&uuml;r viele Gl&auml;ubige ein Bruch mit der j&uuml;dischen Tradition. Es kam so zur Abspaltung und der Gr&uuml;ndung von Adass Jisroel. Es wurde dann auch eine eigene Synagoge unterhalten.</p><p>Traditionell werden j&uuml;dische Friedh&ouml;fe und Grabst&auml;tten einfach und einheitlich gestaltet. Auf dem j&uuml;dischen Friedhof in Berlin-Wei&szlig;ensee wurden schon sehr fr&uuml;h pr&auml;chtige Grabmahle und Mausoleen angelegt. Auch die Inschriften auf den Grabsteinen &auml;nderten sich mehr und mehr. Waren bis dato nur hebr&auml;ische Zeichen &uuml;blich, so ging man mehr und mehr dazu &uuml;ber die deutsche Schrift einzusetzen. Dies sahen die orthodoxen Juden der Gemeinde Adass Jisroel als einen Bruch der Traditionen an, gr&uuml;ndeten und weihten daher 1880 ihren eigenen Friedhof. Hier liegen die bedeutendsten Pers&ouml;nlichkeiten des orthodoxen Judentums Berlins begraben.</p><p>Dieser Friedhof hatte die NS-Zeit ohne grosse Sch&auml;den &uuml;berstanden. Zu Zeiten der DDR wurde er jedoch gesch&auml;ndet und weitgehend zerst&ouml;rt. Grabsteine, ja ganze Grabanlagen wurden entfernt und abtransportiert. Erst in den 1980er Jahren wurde versucht den Friedhof wieder herzustellen. Dank des Einsatzes vieler freiwilliger Helfer ist das zu einem guten St&uuml;ck gelungen. Wegen des schlechten Zustands ist der Friedhof nur nach Vereinbarung f&uuml;r Angeh&ouml;rige dort Bestatteter zug&auml;nglich.</p>