Ramsener Str. 12
78260 Gailingen am Hochrhein
Deutschland
Im September 1657 stellte die Herrschaft den sechs Juden*Jüdinnen, die sich um 1654 in Gailingen niedergelassen hatten, erstmals einen Schutzbrief aus. 1722 registrierte man bereits 18 jüdische Haushalte. Auf dem Höhepunkt ihrer demographischen Entwicklung lag der jüdische Bevölkerungsanteil im Ort knapp über der Hälfte. 1933 waren es gerade noch 314 jüdische Gailinger*innen (20 %). Von 1870-1884 hatte Gailingen mit Hirsch Leopold Guggenheim einen jüdischen Bürgermeister. Von 1827 bis 1925 war Gailingen Sitz eines Bezirksrabbiners. Ein Gedenkplatz erinnert an die Zerstörung der Synagoge am 10. November 1938 und an die am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportierten jüdischen Gailinger*innen. Das 1845-47 errichtete jüdische Schulhaus - mit Rabbiner- und Lehrerwohnung im Obergeschoss und einem jüdischen Ritualbad im Keller - blieb erhalten. In den Räumen wurde 2009 bis 2014 das ''Jüdische Museum Gailingen'' eingerichtet (verschiedene Räumen mit verschiedenen Schwerpunkten zur jüdischen Geschichte in Gailingen und im Hegau).
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