Jüdischer Friedhof An der Strangriede (Hannover)

Complete profile
100
Kategorie
Adresse

An der Strangriede
30167 Hannover
Deutschland

Koordinate
52.390426146382, 9.7198291905726

Die jüdische Gemeinde Hannovers war seit dem Beginn der rechtlichen Gleichstellung im Jahre 1842 stark angewachsen. Da der historische Friedhof nicht mehr ausreichte, erwarb sie ein Grundstück im Gartengelände weit vor der Stadt, heute inmitten der hannoverschen Nordstadt gelegen. Der neue Friedhof wurde 1864 feierlich eingeweiht. Seine Bauten an der Straßenseite – Predigthalle, Verwaltung, Leichenhalle und Betsaal – folgten Entwürfen des jüdischen Architekten Edwin Oppler, der fast zeitgleich auch die Neue Synagoge Hannovers ausführte. Die Predigthalle stellt nach den Zerstörungen der Pogromnacht 1938 den ersten und einzigen noch erhaltenen Sakralbau Opplers dar.

Mitte der 1920er Jahre, zur Zeit ihrer größten Ausdehnung auf mehr als 5.500 Mitglieder, war auch dieser Friedhof fast vollständig belegt und die Gemeinde erwarb ein neues Gelände in Bothfeld. Heute ist der Friedhof An der Strangriede mit mehr als 2.500 erhaltenen Einzel- und Familiengrabstätten der größte jüdische Begräbnisplatz in Niedersachsen. Er dokumentiert die Entwicklung des hannoverschen Judentums in seiner Wachstums- und Aufstiegsphase. Dafür stehen Grabmale wie das Familiengrab der bedeutenden Erfinder- und Industriellenfamilie Berliner, die Gräber des Gründers der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem, Moritz Simon, des Architekten Edwin Oppler, des Arztes, Demokraten und Freundes von Karl Marx, Louis Kugelmann, zahlreicher bedeutender Landrabbiner wie Selig Gronemann und Samuel Freund, u.v.m.

Die Predigthalle diente im Herbst 1941 zwangsweise als eines der 15 "Judenhäuser" Hannovers für ca. 100 jüdische Einwohner vor ihrer Deportation.

In ihr befindet sich eine Ausstellung über die Geschichte der hannoverschen Juden, die von dem Historiker Peter Schulze eingerichtet und betreut wird. Sie ist (wie Friedhof und Predigthalle) lediglich am Tag des offenen Denkmals im September jeden Jahres zu besichtigen.

Ereignisse
Beschreibung
Anlage des Friedhofs
Ereignis
Datum Von
1861-01-01
Datum bis
1864-01-01
Datierung
1861-1864
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Bau von Predigthalle und Nebengebäuden nach Entwürfen Edwin Opplers
Ereignis
Datum Von
1863-01-01
Datum bis
1864-01-01
Datierung
1863-1864
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Anbau einer jüdischen Kriegergedenkstätte für die Toten des I. Weltkriegs
Datum Von
1921-01-01
Datum bis
1921-12-31
Datierung
1921
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Schließung nach Eröffnung des Jüdischen Friedhofs Bothfeld
Ereignis
Datum Von
1924-01-01
Datum bis
1924-12-31
Datierung
1924
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Die Predigthalle dient als "Judenhaus" für mehr als 100 Juden vor ihrer Deportation
Ereignis
Datum Von
1941-01-01
Datum bis
1941-12-31
Datierung
1941
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Jüdischer Friedhof An der Strangriede, Grabsteine
Aufnahmedatum
2005
Fotografiert von
Tim Schredder
Michael Pechel
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Friedhof_An_der_Strangriede#/media/Datei:Hannover_Juedischer_Friedhof_An_der_Strangriede_3.jpg
Breite
1296
Höhe
972
Lizenz
Public Domain
Mimetype
image/jpeg
Inneres der Predigthalle, im Hintergrund das Soldatenehrenmal
Aufnahmedatum
2009
Fotografiert von
Nifoto
Michael Pechel
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Friedhof_An_der_Strangriede#/media/Datei:Jud_Friedhofshalle_Hannover.jpg
Breite
1037
Höhe
554
Lizenz
Public Domain
Mimetype
image/jpeg
Jüdischer Friedhof An der Strangriede, Grabsteine
Aufnahmedatum
2019
Fotografiert von
Michael Pechel
Michael Pechel
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
1500
Höhe
1000
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Grabmal von Moritz Simon (1837-1905), Gründer der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem, auf dem jüdischen Friedhof An der Strangriede
Oben das Lebensmotto Simons zur Berufsumschichtung der Juden, darunter zwischen zwei Säulen im Bronzemedaillon eine stilisierte Abbildung der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem mit Getreidefeld, Pflug, Bienenhaus, Eingangstor, Gewächshäusern und Hauptgebäude.
Aufnahmedatum
2001
Fotografiert von
Dr. Hans-Dieter Schmid
Michael Pechel
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
1452
Höhe
1170
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Oben das Lebensmotto Simons zur Berufsumschichtung der Juden, darunter zwischen zwei Säulen im Bronzemedaillon eine stilisierte Abbildung der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem mit Getreidefeld, Pflug, Bienenhaus, Eingangstor, Gewächshäusern und Hauptgebäude.
Mimetype
image/jpeg
Grabmal für den Bankier Hermann Gumpel auf dem Jüdischen Friedhof An der Strangriede in der Nordstadt von Hannover
Steinerne Zeugen der Industriegeschichte Hannovers: Grabmal Hermann Gumpel (1862-1935, Bankhaus Z. H. Gumpel, Gumpel-Kalikonzern, Emigration 1933), links davon das Familiengrab von Joseph Berliner (1858-1938, J. Berliner Telefonfabrik, Deutsche Grammophon Gesellschaft, Hackethal-Draht-Gesellschaft, Aufsichtsratsvorsitzender der Mechanischen Weberei in Linden u.a.)
Aufnahmedatum
2012
Fotografiert von
Bernd Schwabe in Hannover
Michael Pechel
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons.
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Gumpel
Breite
800
Höhe
1067
Lizenz
Public Domain
Beschreibung
Steinerne Zeugen der Industriegeschichte Hannovers: Grabmal Hermann Gumpel (1862-1935, Bankhaus Z. H. Gumpel, Gumpel-Kalikonzern, Emigration 1933, Tod in Assuan, Ägypten), links davon das Familiengrab von Joseph Berliner (1858-1938, J. Berliner Telefonfabrik, Deutsche Grammophon Gesellschaft, Hackethal-Draht-Gesellschaft, Aufsichtsratsvorsitzender der Mechanischen Weberei in Linden u.a.)
Mimetype
image/jpeg
Auf dem Friedhof an der Strangriede
Aufnahmedatum
2014
Fotografiert von
Dr. Wolfgang Heumann
wheumann
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Eigenes Bild
Breite
1024
Höhe
683
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Auf dem Friedhof an der Strangriede
Auf dem Friedhof an der Strangriede
Aufnahmedatum
2014
Fotografiert von
Dr. Wolfgang Heumann
wheumann
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Eigenes Bild
Breite
1024
Höhe
683
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Auf dem Friedhof an der Strangriede
Auf dem Friedhof an der Strangriede
Aufnahmedatum
2014
Fotografiert von
Dr. Wolfgang Heumann
wheumann
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Eigenes Bild
Breite
1024
Höhe
683
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Literatur
Schulze, Peter: Juden in Hannover. Beiträge zur Geschichte und Kultur einer Minderheit. Hannover 1989 (= Kulturinformationen. 19)
ders. , Beiträge zur Geschichte der Juden in Hannover. Hahn, Hannover 1998, (= Hannoversche Studien, Band 6).
ders., Hannover, in: Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel (Hg.): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, Band 1, Göttingen 2005, S. 726-796.
Redaktionell überprüft
Aus

Neuen Kommentar hinzufügen

Das Sprachkürzel des Kommentars.
Partner Term