Judenstraße 18
38820 Halberstadt
Deutschland
Auf Grundlage einer privaten Stiftung des Halberstädter Kaufmanns Hirsch Köslin (gest. 1795) wurde im Mai 1796 die allgemeinbildende jüdische Schule "Hascharath Zwi" gegründet. Ab März 1797 war sie in der Judenstraße 27 untergebracht - dem ersten Halberstädter Schulhaus samt Lehrerwohnung.
Nach Neuorganisation der Schule wurde im Januar 1827 auch eine erste Mädchenklasse eingerichtet. Der Platz wurde knapp, und so konnte im Oktober 1827 in der Judenstraße 18, schräg gegenüber, ein zweites Schulhaus bezogen werden.
1858 zog die "Hascharath Zwi" auf das umgebaute Areal der Klaussynagoge im Rosenwinkel 18 um. Während das erste Schulhaus (Judenstraße 27) noch bis 1881 weiter genutzt wurde, gab die Jüdische Gemeinde den zweiten Standort in der Judenstraße 18 auf verkaufte das Haus. Von 1899 bis 1941/42 fand die "Hascharat Zwi" schließlich im Schulneubau Westendorf 15 ein neues Zuhause.
Hatte die alte Fachwerkbebauung an der Judenstraße den verheerenden Luftangriff auf Halberstadt vom 8.4.1945 weitgehend überstanden, so wurde sie zu DDR-Zeiten bewusst dem Verfall preisgegeben. Im Zuge der geplanten "Altstadtsanierung" ließ der Rat der Stadt um 1986 alle Häuser an der Ostseite - einschließlich des ehem. Schulgebäudes Judenstraße 18 und des weiter südlich gelegenen "Berend-Lehmann-Palais" - systematisch abreißen. Heute befinden sich dort diverse Freiflächen, Parkplätze oder private Gärten.
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