Hüttenweg 46
14195 Berlin
Deutschland
Von 1945 bis 1994 gab es eine interreligiöse Einrichtung für christliche und jüdische Soldat*innen der US-Armee namens Chaplain Center. Dabei befand sich der erste Standort Unter den Eichen 78-79 und 1957 zog die jüdische Gemeinde dann in den Hüttenweg um. Dort teilte sich die Gemeinde die Räumlichkeiten mit zwei anderen christlichen Gemeinden. Das funktionierte, indem sich die verschiedenen Gemeinden jeden Monat einmal zusammensetzten und besprachen, wann wer die Räume nutzen darf. Dies berichtete Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama in einem Interview am 08. August 2019. Die Menschen, die sich jeden zweiten Freitag zum Gottesdienst im Hüttenweg 46 trafen, stammten zu ca. 90% aus Amerika und zu ca. 10% aus Berlin, laut Herrn Nachama. Er beschrieb außerdem, wie sie für die Gottesdienste den Mehrzweckraum, der außerdem für Workshops, Kinderbasteln und Seniorengymnastik genutzt wurde, in einen Synagogenraum umwandelten. Dazu wurde unter anderem ein Tora-Schrank auf Rollen in den Raum geschoben. Bis 1994 wurde die Anlage sehr gepflegt, doch danach fehlte das Geld für die Instandhaltung, da der dafür von Amerikanern eingerichtete Fond aufgelöst wurde. 1994 fand dann zunächst der Letzte Gottesdienst im Hüttenweg statt und für fünf Jahre war erstmal eine Pause. Doch 1999 rief Herr Nachama die Gottesdienste am Ort Chaplain Center Hüttenweg wieder ins Leben. Er führte nun Gottesdienste mit seinem Vater (Estrongo Nachama) zusammen durch. Es fanden sich immer mehr Interessenten. Im Jahre 2002 wurde dann der Trägerverein "Synagogengemeinde Berlin Sukkat Schalom E. V." gegründet. "Sukkat Schalom" steht für Hütte des Friedens. 2013 zog die Gemeinde dann jedoch noch einmal in die Herbartstraße am Lietzensee um, wo sie bis heute ist. Herr Nachama erzählte ebenfalls, dass der Umzug stattfand, damit die Gemeinde nun eine Örtlichkeit für sich alleine hat und nicht mehr jeden Freitag die Stühle rücken muss.
Neuen Kommentar hinzufügen