Krudenburg, jüdisches Leben

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Kategorie
Adresse

Dorfstrasse 19
46569 Krudenburg
Deutschland

Koordinate
51.650330536954, 6.7556753546125


Mitte des 19. Jahrhunderts lassen sich in Krudenburg, einem Ort am 
rechten Lippeufer, ca 18 km flussaufwärts von der Lippemündung bei 
Wesel, jüdische Familien nachweisen. Auf einer historischen Karte findet
 sich das Haus einer Familie Aron Wolf im Dorfkern. Als Bewohner sind 
die Mitglieder dieser Familie sicher im Jahre 1865 nachweisbar, 
möglicherweise hat aber die Familie bereits länger in Krudenburg gelebt.
 Jedenfalls deutet die Anlage eines Friedhofes auf mehrere Familien hin.
Der erste sichere Nachweis über die Anzahl der jüdischen Einwohner 
des Dorfes findet sich in den Katastern der Bürgermeisterei Schermbeck 
von 1871: Dort wird Krudenburg als ein „Flecken“ mit 128 ha bezeichnet. 
„An Köpfen sind dort 6 Juden, 22 Evangelische und 5 Katholische 
gezählt“. Aber es müssen schon im frühen 18. Jahrhundert jüdische 
Familien in Krudenburg gelebt haben, denn für das Jahr 1728 wird in 
Krudenburg ein Isaak Gumprecht erwähnt, 1735 ein Moses Matthias. 
(Kirchenbücher Ev Kg Drevenack)
Krudenburg hatte damals einen kleinen Hafen und lebte und lebte von 
der Treidelschifffahrt auf der Lippe. Dabei wurden flache Lastkähne vom 
Ufer aus mit Pferden oder durch Menschen die Lippe hinauf- oder 
hinuntergezogen. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts zeugen eine rege 
Bautätigkeit, ein Postamt, viele Handwerksbetriebe, eine Schule von 
relativem Wohlstand der Bevölkerung. Mit der Industrialisierung wurden 
größere Kähne gebraucht. Brücken behinderten ebenso wie ein sinkender 
Wasserstand die Schifffahrt. Die Bedeutung Krudenburgs ging entsprechend
 zurück.In einzelnen Quellen wird berichtet, dass im Obergeschoss 
des Hauses Aron Wolf jüdischer Gottesdienst abgehalten wurde.

Ereignisse
Beschreibung
Erste jüdische Familie (Aaron Wolf) im Ort
Datum Von
1850-01-01
Datum bis
1850-12-31
Datierung
ca. 1850
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Haus des Aaron Wolf in Krudenburg
Aufnahmedatum
ca. 1990 nach Foto gezeichnet
Fotografiert von
Gezeichnet von Jürgen D. Haupt
ggf. Urheber / Künstler
Jürgen D. Haupt, Krudenburg
wheumann
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Zeichnung, mir zur Veröffentlichung überlassen
Breite
309
Höhe
220
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Das Haus des Juden Aaron Wolf in Krudenburg
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Brocke, M./Mirbach, H.: Grenzsteine des Lebens, Mercator 1988

Benninghoff-Lühl: Drevenacker Chronik, Ev Kirchengem Drevenack 1992

Haupt, Jürgen- D.: Chronik von Krudenburg, Selbstverlag
ders.: Zeichnungen von Krudenburg, Selbstverlag
ders.: Persönliche Mitteilungen zur Krudenburger Geschichte
ders.: Schiffe und Mühlen auf der Lippe, Heimatkalender 1982 Drevenack
ders.: Krudenburg, Kirche und Schule, Manuskript

Heiß, Ernst: Schloss Crudenburg, Archiv Gut Schwarzenstein, um 1700 (unveröffentlicht) 2007

Prieur, Jutta: Auf den Spuren der Juden in Wesel, Stadtarchiv Wesel 1988
Gamm, Hans Jochen: Judentumskunde Ner Tamid Ffm, 1962

Gemeindearchiv Schermbeck Nr. 2017 Katasterkarte Krudenburg 1820

Evangelische Kirchengemeinde Drevenack 01-4.1 Liste der Civil-Einwohner 01-4.2 Militärstammrolle 1844
Armenstockabrechnungen

(Zitat: Kurt v.Mallinckrodt jr..) http://www.krudenburg.info/historische-reden
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