Alte Synagogenstraße 1
48529 Nordhorn
Deutschland
Am Platz der Synagoge (in der Alten Synagogenstraße) weisen zwei Elemente auf den historischen Ort hin. In das Pflaster ist eine Platte eingelassen mit der Information: „Auf diesem Grundstück stand von 1814 bis zu ihrer Zerstörung am 10. November 1938 die Synagoge der jüdischen Gemeinde Nordhorn“, begleitet von einer Rekonstruktionszeichnung der Synagoge (von Erich Begalke). Ein an dieser Stelle vom Nordhorner Stadtjugendring 1968 platzierter Gedenkstein war nach dessen Diebstahl für einige Jahre verschollen, wurde dann aber nach dem Auffinden erneut aufgestellt.
Für die jüdische Gemeinschaft bildete die Synagoge ein Zentrum ihres Gemeindelebens. Erste Planungen wurden durch die französische Herrschaft ermöglicht. 1871 brannte das erste Gotteshaus vollständig aus und wurde drei Jahre später durch einen Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft ersetzt. Während der Pogromnacht 1938 verwüsteten SA-Leute zunächst das Innere der Synagoge, danach trugen sie das Gebäude bis auf den Boden ab. Die jüdische Gemeinschaft musste die Zerstörung ihres Zentrums sogar selber bezahlen: „Abbruchkosten der Synagoge“ und „Wiederherstellung des Straßenbildes“ wurden eingefordert. Das freie Gelände wurde an den Inhaber eines benachbarten Geschäfts verkauft.
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