Wohnhaus von Hermann (Hirsch) Hirschberg

Wohnhaus und Wirkstätte Hermann Hirschbergs

• Hermann (Hirsch) Hirschberg wurde in Schwetz am 20. März 1822 geboren. In einem Beschneidungsattest der Jüdischen Gemeinde Schwetz aus dem Jahre 1848 heißt es, dass er nach seiner Geburt entsprechend des „mosaischen Gesetzes" in der Synagoge beschnitten wurde.  Er wurde wie sein Vater Lipman Hirschberg Kürschnermeister. Ein in Neuenburg im Jahre 1850 ausgestelltes Zeugnis bestätigt, dass er die Meisterprüfung bestanden habe.
• Er ehelichte Ernestine Levy in erster und nach ihrem Tod Sara Rosenthal in zweiter Ehe. Die zweite Ehe wurde 1881 geschlossen.
• Hermann (Hirsch) Hirschberg war sehr aktiv in der Jüdischen Gemeinde Schwetz. Er amtierte als Mohel​​. Ein Zeugnis, datiert vom 18. August 1858, weist seine Befähigung als Beschneider nach jüdischem Ritus nach. In einem Mohel-Buch dokumentierte er akribisch die von ihm durchgeführten 693 Beschneidungen in den Jahren 1858-1905 (http://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-103452). Zusätzlich war er 25 Jahre lang im Jüdischen Kranken- und Beerdigungsverein tätig, wie eine Schmuckurkunde aus dem Jahre 1901 belegt. Als Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde trug er dazu bei, die lokale Synagoge mit elektrischem Licht auszustatten.
• Er begann seinen Militärdienst im Jahre 1844 und bekam Auszeichnungen als „königstreuer" Soldat während der Revolutionsjahre.
• 1852 wurde ihm das städtische Bürgerrecht der Stadt Schwetz durch den Magistrat verliehen. Er war später viele Jahre Mitglied des Stadtrats.