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Kategorie
Adresse

Hausbacher Straße 52-54
66663 Merzig
Deutschland

Koordinate
49.469941935929, 6.6784667505284

Zunächst besuchten die in Brotdorf lebenden Juden die Synagoge in Merzig. Spätestens der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war in Brotdorf ein Betsaal in einem der jüdischen Häuser eingerichtet worden. Als um die Mitte des 19. Jahrhunderts die Zahl der jüdischen Einwohner relativ stark zugenommen hatte, beschloss die Gemeinde den Bau einer Synagoge. Der bisherige Betsaal war zu klein geworden. Zur Finanzierung der Synagoge sollte im Frühjahr 1854 eine Haussammlung in anderen Gemeinden durchgeführt werden, die jedoch abgelehnt wurde. Die Behörden hätten grundsätzlich lieber gesehen, wenn die Brotdorfer Juden auf den Bau einer Synagoge verzichtet und die Merziger Synagoge gesucht hätten. Dennoch gelang es der jüdischen Gemeinde 1854, in Brotdorf einen durchaus repräsentativen Bau zu erstellen. Hohe Rundbogenfenster wiesen auf den besonderen Charakter des Hauses hin. Die Giebelspitzen über dem Walmdach trugen Davidsterne. Der Haupteingang lag zur Straße hin, der Fraueneingang befand sich auf der Seite. Von hier führte eine Innentreppe zur  Frauenempore. Die Synagoge wurde am 15. Dezember 1854 eingeweiht.

Über besondere Ereignissen in der Geschichte der Synagoge ist nur wenig bekannt. Am 15. Juni 1887 wurde eine neue - durch den Israelitischen Jünglingsverein gestiftete - Torarolle  eingeweiht. In einem Zeitungsbericht war zu lesen: "Am Freitag, gegen 6 Uhr morgens bewegte sich ein Zug von etwa 300 Glaubensgenossen von dem Hause Meier Moses aus
nach der Synagoge. Die Tora war vom Brotdorfer Israelitischen Jünglingsverein gespendet worden. Am Anfang des Zuges schritten die vier Ältesten der Gemeinde mit den vier alten Toras, dann folgte die neue Tora, umgeben von 20 weißgekleideten Kindern. Die Fabrikkapelle spielte den Choral: 'Nun danket Alle Gott.' Jetzt schlossen sich der Synagogenchor Merzig, dann der Herr Bürgermeister Reuter, Ortsvorsteher, Schullehrer u.v.a. an. An der Synagoge angekommen trug der Sohn des Herrn Hanau von hier ein passendes
Weihegebet...

 

Ereignisse
Beschreibung
eingeweiht
Ereignis
Datum Von
1854-12-15
Datum bis
1854-12-15
Datierung
15. Dezember 1854
Epoche universalgeschichtlich
Ereignis
Datum Von
1938-11-11
Datum bis
1938-11-11
Datierung
11. November 1938
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Synagoge Brotdorf in den 30er Jahren
Aufnahmedatum
1930er
Fotografiert von
unbekannt
Markus
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
600
Höhe
433
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Im Hintergrund rechts sieht man die Synagoge Brotdorf
Mimetype
image/jpeg
Hier stand früher die Synagoge Brotdorf
Aufnahmedatum
November 2007
Fotografiert von
Markus Mertes
ggf. Urheber / Künstler
Markus Mertes
Markus
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
125
Höhe
90
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
hier stand früher die Synagoge Brotdorf
Mimetype
image/jpeg
Gedenkstein aus dem Jahre 1984
Aufnahmedatum
November 2007
Fotografiert von
Markus Mertes
ggf. Urheber / Künstler
Markus Mertes
Markus
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
393
Höhe
590
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Seit 1984 erinnert ein Gedenkstein an der Ecke Hausbacherstraße/Helenenstraße an die ehemalige Synagoge mit dem Text: "Zum Gedenken an das im November 1938 durch Gewalt zerstörte ehrwürdige Gotteshaus der Israelitischen Gemeinde Brotdorf. 2. Mai 1984. Stadt Merzig. Synagogengemeinde Saar."
Mimetype
image/jpeg
Hier stand früher die Synagoge Brotdorf
Aufnahmedatum
November 2007
Fotografiert von
Markus Mertes
ggf. Urheber / Künstler
Markus Mertes
Markus
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
600
Höhe
433
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Beschreibung
Hier stand früher die Synagoge Brotdorf
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Gedenkstätten für die Opfer der Nationalsozialisten Teil 1 Ulrike Puvogel, Martin Stankowski, Ursula Graf (Mitarbeit) Puvogel / Stankowski, 1995 1995 Bonn Bundeszentrale für politische Bildung 3-89331-208-0
Wegweiser durch das jüdische Rheinland Ludger Heid und Julius H. Schoeps (Hrsg) Heid, Schoeps, 1992 1992 Berlin Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann GmbH Berlin 3-87584-385-1
Studienkreis Deutscher Widerstand Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 - 1945, Saarland Herman Volk Volk, 1989 1989 Köln Pahl-Rugenstein Verlag 3-7609-1320-2
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Staatliches Konservatorenamt des Saarlandes, Synagogue Memorial Jerusalem "... und dies ist die Pforte des Himmels" Synagogen Rheinland-Pfalz -- Saarland Stefan Fischbach, Ingrid Westerhoff Fischbach, Weterhoff 2005 2005 Mainz Philipp von Zabern 3-8053-3313-7
Redaktionell überprüft
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