Hausbacher Straße 52-54
66663 Merzig
Deutschland
Zunächst besuchten die in Brotdorf lebenden Juden die Synagoge in Merzig. Spätestens der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war in Brotdorf ein Betsaal in einem der jüdischen Häuser eingerichtet worden. Als um die Mitte des 19. Jahrhunderts die Zahl der jüdischen Einwohner relativ stark zugenommen hatte, beschloss die Gemeinde den Bau einer Synagoge. Der bisherige Betsaal war zu klein geworden. Zur Finanzierung der Synagoge sollte im Frühjahr 1854 eine Haussammlung in anderen Gemeinden durchgeführt werden, die jedoch abgelehnt wurde. Die Behörden hätten grundsätzlich lieber gesehen, wenn die Brotdorfer Juden auf den Bau einer Synagoge verzichtet und die Merziger Synagoge gesucht hätten. Dennoch gelang es der jüdischen Gemeinde 1854, in Brotdorf einen durchaus repräsentativen Bau zu erstellen. Hohe Rundbogenfenster wiesen auf den besonderen Charakter des Hauses hin. Die Giebelspitzen über dem Walmdach trugen Davidsterne. Der Haupteingang lag zur Straße hin, der Fraueneingang befand sich auf der Seite. Von hier führte eine Innentreppe zur Frauenempore. Die Synagoge wurde am 15. Dezember 1854 eingeweiht.
Über besondere Ereignissen in der Geschichte der Synagoge ist nur wenig bekannt. Am 15. Juni 1887 wurde eine neue - durch den Israelitischen Jünglingsverein gestiftete - Torarolle eingeweiht. In einem Zeitungsbericht war zu lesen: "Am Freitag, gegen 6 Uhr morgens bewegte sich ein Zug von etwa 300 Glaubensgenossen von dem Hause Meier Moses aus
nach der Synagoge. Die Tora war vom Brotdorfer Israelitischen Jünglingsverein gespendet worden. Am Anfang des Zuges schritten die vier Ältesten der Gemeinde mit den vier alten Toras, dann folgte die neue Tora, umgeben von 20 weißgekleideten Kindern. Die Fabrikkapelle spielte den Choral: 'Nun danket Alle Gott.' Jetzt schlossen sich der Synagogenchor Merzig, dann der Herr Bürgermeister Reuter, Ortsvorsteher, Schullehrer u.v.a. an. An der Synagoge angekommen trug der Sohn des Herrn Hanau von hier ein passendes
Weihegebet...
![Synagoge Brotdorf in den 30er Jahren](/sites/default/files/styles/jp_gallery_style/public/facility-uri-1b5766c5-3c3c-4964-b693-9ae431eb4944-Brotdorf%20Synagoge%20100.jpg?itok=Bnxi_III)
![Hier stand früher die Synagoge Brotdorf](/sites/default/files/styles/jp_gallery_style/public/facility-uri-1b5766c5-3c3c-4964-b693-9ae431eb4944-Brotdorf_Synagoge_253_small.jpg?itok=dVAyAENx)
![Gedenkstein aus dem Jahre 1984](/sites/default/files/styles/jp_gallery_style/public/facility-uri-1b5766c5-3c3c-4964-b693-9ae431eb4944-Brotdorf%20Synagoge%20250.jpg?itok=a_G9QlW6)
![Hier stand früher die Synagoge Brotdorf](/sites/default/files/styles/jp_gallery_style/public/facility-uri-1b5766c5-3c3c-4964-b693-9ae431eb4944-Brotdorf%20Synagoge%20253.jpg?itok=rxiz6ZHk)
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