Rossower Dorfstraße
Brandenburg
16909 Wittstock
Deutschland
Das Dorf Rossow ist ein ehemaliges mecklenburgisches Territorium und diente im 18. Jahrhundert als ein lebhaftes Handelszentrum zwischen Mecklenburg und Preußen. Hier baten die jüdischen Bewohner um eine eigene Begräbnisstätte. Dies erfolgte dann auch im Jahre 1793. Für ein gering bevölkertes Dorf wie Rossow war der Anteil der jüdischen Bevölkerung sehr hoch. Die Bevölkerung war zu 20 % jüdisch. Dieser Umstand änderte sich später aber durch starke Abwanderung. Viele Juden in Rossow lebten bis in die 1860er vom Hausieren in der Gemeinde, wohl aber auch vom Schmuggel.
Vieles spricht auch für ein intaktes Gemeindeleben zwischen den christlichen Bauernfamilien und der jüdischen Bevölkerung. Rabbiner war 1797 Schmuel Mendel, Schulmeister war Moses Josef. Einer seiner Nachfolger, Marcus Samuel, war sowohl Schulmeister als auch Schächter.
Der Friedhof wurde wohl schon einige Jahre vor Auflösung der Gemeinde im Jahr 1854 nicht mehr genutzt. Zwei Jahre nach Auflösung der Rossower Gemeinde kaufte der Röbeler Kaufmann Moritz am 1. August 1856 den Friedhof mit Zustimmung des Amtes Wredenhagen um den Begräbnisplatz für die Nachwelt zu sichern. Bereits um 1920 wird er als zumindest verfallen bezeichnet.
Um 1950 sollen nach Augenzeugenberichten noch etwa 30 Gräber sichtbar gewesen sein, eine nur ein Jahr später durchgeführte amtliche Erhebung bezeichnete diesen allerdings als kaum noch sichtbar. Der Friedhof scheint nie in das Eigentum der früheren jüdischen Gemeinde übergegangen zu sein. Spätestens 1962 war das Grundstück in Volkseigentum. Weiteren Aussagen zufolge sollen 1989 noch Reste von zwei Grabsteinen vorhanden gewesen sein. Es weist heute im Grundbuch eine Größe von 217 qm auf und ist nicht mehr als Friedhof erkennbar.
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