Kalkhorstweg / Ecke Vogelsandweg
17235 Neustrelitz
Deutschland
<p>Gedenkstätte mit geringem Grabsteinbestand.</p><p>In der „Reichskristallnacht“ am 9./10. November 1938 wurde der Alt-Strelitzer verwüstet, 1942 wurde etwa die Hälfte der Friedhofsfläche einschließlich der Leichenhalle von der Stadt an einen Hühnerzüchter verpachtet.</p><p>Nach dem Krieg wurden 1948 oder 1949 zumindest einige damals umgestürzte Grabsteine von Insassen eines Jugendwerkhofes wieder aufgerichtet. Im Jahr 1956 verkaufte die Jüdische Landesgemeinde den Alt-Strelitzer Friedhof bis auf ein Sechstel der ursprünglichen Fläche an privat. Im Anschluss wurden in einer unfassbaren Aktion etwa 100 noch erhaltene Grabsteine abgeräumt und im Stadthafen versenkt oder gleich zertrümmert und deren Bruchstücke unter anderem zur Pflasterung in der Stadt verwendet. Nur drei Relikte überstanden diese Barbarei, darunter die Grabsteine des Landesrabbiners Dr. Jacob Hamburger und des Lexikografen Prof. Dr. Daniel Sanders, an die man sich wohl aufgrund deren Berühmtheit nicht heran getraut hatte. Am 15. Mai 1961 wurde auf dem Restgelände eine Mahn- und Gedenkstätte für die jüdischen Opfer des Faschismus eingeweiht.</p>
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