Berliner Str. 12
16798 Fürstenberg/Havel
Deutschland
<p>Friedhofsgelände ohne Grabbestand als Mahnmal.</p><p>Der ehemalige jüdische Friedhof in Fürstenberg (Havel) ist ein bedeutender Ort der jüdischenGeschichte in der Region. Er steht heute als stiller Zeuge auf dem ehemaligen Friedhofsgeländeohne Grabbestand an der Berliner Straße als Mahnmal. Er verkörpert die einst blühendeGemeinde. Der Friedhof stammt aus der Phase der Wiederansiedlung.</p><p>Im 18. Jahrhundert bildete sich in Fürstenberg (Havel) eine jüdische Gemeinde, die 1761 beimHerzog die Einrichtung eines Friedhofs an der Zehdenicker Straße forderte und erfolgreicherwirkte. Dieser erste Begräbnisplatz markierte einen wichtigen Schritt für die Gemeinde, dieeinen eigenen „Kirchhof“ benötigte. 1793 wurde der Friedhof aufgrund des Wachstums derGemeinde erweitert und ein Totenhäuschen errichtet. In diesem Totenhäuschen wurden dieLeichen würdig und den jüdischen Ritualen gemäß auf ihre Beerdigung vorbereitet.</p><p>1835 erfolgte eine umfassende Renovierung des Friedhofs. Der rechteckige Friedhof mit einerSeitenlänge von jeweils 100 Metern (insgesamt 900 Quadratmetern) erhielt eine Ziegelsteinmauer,die der Maurermeister Tiburtius errichtete. Sie wurde an der Seite „die dem Eingang geradeüberund ferner die demselben zur rechten Hand befindlichen Seite“ gebaut. Die restlichen Seitenbehielten den Holzzaun bei. Diese Mauer ist teilweise bis heute erhalten.1856 wurde die Mauer erstmals repariert und ein neues Leichenhaus errichtet.</p><p>Vor dem Ersten Weltkrieg begann der Niedergang der jüdischen Gemeinde in Fürstenberg, waszum Verfall des Friedhofs führte. Die letzte Beerdigung fand 1925 statt. In den Folgejahren wurdeder Friedhof durch Spenden ehemaliger jüdischer Einwohner und Mittel der Stadtwiederhergestellt.</p><p>1939 wurde der Friedhof jedoch eingeebnet. Im Jahr 1982 fand man dort noch einen einzigenGrabstein mit jüdischer Inschrift, der heute auf dem kommunalen Friedhof an einer verstecktenStelle aufbewahrt wird.Heute erinnert ein Gedenkstein auf dem ehemaligen Gelände an die einstige jüdische </p>
![Gedenkstein jüdischer Friedhof Fürstenberg/Havel Im Vordergrund des Bildes steht der Gedenkstein für den jüdischen Friedhof. im Hintergrund kann man die Überreste der damaligen Mauer erkennen. Der Baum steht unter einem Nadelbaum.](/sites/default/files/styles/jp_gallery_style/public/2024-06/IMG_8842.jpeg?itok=L_RhyagI)
![schwarz-weiß, links Wachssiegel, rechts Lageplanzeichnung](/sites/default/files/styles/jp_gallery_style/public/2024-06/IMG_7900.jpeg?itok=DjrDGUtn)
Brandenburg
und Mecklenburg*: Band 1; Hentrich & Hentrich:
Wolfgang Stegemann; 1999
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