Mombacher Straße
55122 Mainz
Deutschland
<p>Der Judensand ist einer der ältesten jüdischen Friedhöfe Europas. Ein dort aufgefundener Grabstein datiert auf das Jahr 1049 - er wird mit Erlaubnis der Jüdischen Gemeinde Mainz im Landesmuseum Mainz ausgestellt.<br />Mit der Verbannung der Jüdinnen*Juden aus Mainz im Jahr 1438 wurde der Friedhof zerstört und teilweise als Weinberg genutzt. Grabsteine wurden als Baumaterial für Gebäude in der Stadt verwendet.<br /><br />Ab ca. 1700 wurde ein Teil des mittelalterlichen Friedhofsareals wieder für jüdische Begräbnisse genutzt. Es handelt sich um den unteren Teil, der an die Mombacher Straße grenzt.<br />1880 wurde der Friedhof geschlossen. Es entstand ein neuer jüdischer Friedhof an der Unteren Zahlbacher Straße.<br />1926 wurde auf Bestreben des Rabbiners Sali Levi auf einem weiteren Teilstück des mittelalterlichen Areals ein Denkmalfriedhof errichtet. Er wurde aus bei Abriss- und Bauarbeiten in der Stadt wieder aufgefundenen, mittelalterlichen Grabsteinen geschaffen.<br /><br />Heute besteht der Judensand aus drei Teilen, die alle auf dem mittelalterlichen Friedhofsareal liegen: ein von 1700-1880 genutztes Teilstück, ein 1926 errichteter Denkmalfriedhof sowie ein angrenzendes Areal, auf dem bis 2007 eine Schule stand und bei deren Abriss man ein weiteres, mittelalterliches Gräberfeld entdeckte. Seitdem ist auch dieses Stück Teil des „Ewigen Ortes" und steht unter Denkmalschutz.<br />Der 1926 eingerichtete Denkmalfriedhof ist einzigartig in Europa. Er verdeutlicht, wie wichtig Magenza, das jüdische Mainz, nach fast 1000-jähriger Geschichte war und auch noch heute ist.<br />Der Friedhof Judensand ist Teil der seriellen Bewerbung der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz als UNESCO-Weltkulturerbe 2020/21.</p>
![Denkmalfriedhof Judensand](/sites/default/files/styles/jp_gallery_style/public/2020-09/Judensand.jpg?itok=WbTPHZHH)
![Judensand, neuerer Teil](/sites/default/files/styles/jp_gallery_style/public/2020-09/20170607_102925.jpg?itok=GAlY7olx)
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