Geschwister-Scholl-Straße
14776 Brandenburg an der Havel
Deutschland
Geradezu durch das Einganstor befinden sich heute mehrere Gedenktafeln. Die Inschrift auf der zentralen Gedenktafel lautet: "Aus der Tiefe rufe ich dich Ewiger! (auch in hebräischer Schrift darüber); Unseren ermordeten Brüdern und Schwestern gewidmet". Auf beiden Seiten daneben sind die Namen von jüdischen Gemeindemitgliedern Brandenburgs, meist mit Geburtsdaten, die durch den Holocaust zu Tode kamen, aufgelistet. An der Backsteinmauer sind außerdem die Namen der auf dem ursprünglichen Friedhof begrabenen Menschen und ihre Sterbedaten auf Tafeln angebracht. Auf der etwa 2800 Quadratmeter großen Fläche dieses Geländes ist heute abgesehen vom Hauptweg, der zur Ostmauer führt, nur noch Rasenfläche und keine Gräber mehr zu sehen.
Am ersten Januar 1945 ging der Friedhof in den Besitz der Brennabor-Werke über, die auf dem Gelände einen Sportplatz errichten wollten. Dazu kam es jedoch nie. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs forderten einige der ehemaligen Gemeindemitglieder den Wiederaufbau des Friedhofs bei der Stadtverwaltung, die daraufhin 1948 den Beschluss zum Umbau des Friedhofs fasste.
Der jüdische Friedhof wurde zwar durch Bombenangriffe seitens der Alliierten stark beschädigt, jedoch erst durch den Umbau zur Gedenkstätte zerstört und entweiht, da er eingeebnet und die Grabsteine entfernt wurden. Andererseits erinnert die Gedenkstätte sowohl an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Brandenburg an der Havel, als auch an die vorher dort bestatteten Gemeindemitglieder. Somit wurde dieser Ort in die Errinerungskultur der frühen DDR eingegliedert.
Heute werden die Mitglieder der jüdischen Gemeinde Brandenburg auf einem Teil des Friedhofs im Stadtteil Hohenstücken bestattet.
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