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Kategorie
Adresse

Geschwister-Scholl-Straße
14776 Brandenburg an der Havel
Deutschland

Koordinate
52.403685332292, 12.56854420949

Geradezu durch das Einganstor befinden sich heute mehrere Gedenktafeln. Die Inschrift auf der zentralen Gedenktafel lautet: "Aus der Tiefe rufe ich dich Ewiger! (auch in hebräischer Schrift darüber); Unseren ermordeten Brüdern und Schwestern gewidmet". Auf beiden Seiten daneben sind die Namen von jüdischen Gemeindemitgliedern Brandenburgs, meist mit Geburtsdaten, die durch den Holocaust zu Tode kamen, aufgelistet. An der Backsteinmauer sind außerdem die Namen der auf dem ursprünglichen Friedhof begrabenen Menschen und ihre Sterbedaten auf Tafeln angebracht. Auf der etwa 2800 Quadratmeter großen Fläche dieses Geländes ist heute abgesehen vom Hauptweg, der zur Ostmauer führt, nur noch Rasenfläche und keine Gräber mehr zu sehen.

Am ersten Januar 1945  ging der Friedhof in den Besitz der Brennabor-Werke über, die auf dem Gelände einen Sportplatz errichten wollten. Dazu kam es jedoch nie. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs forderten einige der ehemaligen Gemeindemitglieder den Wiederaufbau des Friedhofs bei der Stadtverwaltung, die daraufhin 1948 den Beschluss zum Umbau des Friedhofs fasste.

Der jüdische Friedhof wurde zwar durch Bombenangriffe seitens der Alliierten stark beschädigt, jedoch erst durch den Umbau zur Gedenkstätte zerstört und entweiht, da er eingeebnet und die Grabsteine entfernt wurden. Andererseits erinnert die Gedenkstätte sowohl an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Brandenburg an der Havel, als auch an die vorher dort bestatteten Gemeindemitglieder. Somit wurde dieser Ort in die Errinerungskultur der frühen DDR eingegliedert.

Heute werden die Mitglieder der jüdischen Gemeinde Brandenburg auf einem Teil des Friedhofs im Stadtteil Hohenstücken bestattet.

Ereignisse
Beschreibung
Errichtung eines Friedhofs für die wachsende jüdische Gemeinde.
Ereignis
Datum Von
1747-01-01
Datum bis
1747-12-31
Datierung
1747
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Nationalsozialisten schändeten Friedhof und zerstörten die Leichenhalle.
Ereignis
Datum Von
1938-11-09
Datum bis
1938-11-09
Datierung
9.11.1938
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Zerstörung durch Bombenangriffe auf Brandenburg.
Ereignis
Datum Von
1945-04-20
Datum bis
1945-04-20
Datierung
20.4.1945
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Der Friedhof wurde auf Beschluss der Stadtverordnung planiert und zur Gedenkstätte umgebaut.
Ereignis
Datum Von
1951-07-17
Datum bis
1951-07-17
Datierung
17.7.1951
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Eingangstor zum ehemaligen jüdischen Friedhof
Aufnahmedatum
28.8.2019
Fotografiert von
Elias Brademann
Peter der Beste
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
4160
Höhe
3120
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Gedenktafeln an der Ostmauer
Aufnahmedatum
28.8.2019
Fotografiert von
Elias Brademann
Peter der Beste
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
4160
Höhe
3120
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Ursprünglicher Friedhof mit Trauerhalle
Ursprünglicher Friedhof mit Trauerhalle
Aufnahmedatum
etwa 1920
Fotografiert von
Unbekannt
Peter der Beste
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Stadtmuseum Brandenburg/Havel, Signatur: 01497P
Breite
1480
Höhe
912
Lizenz
Alle Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Friedhof nach dem Bombenangriff
Friedhof nach dem Bombenangriff
Aufnahmedatum
etwa 1945
Fotografiert von
Unbekannt
Peter der Beste
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Stadtmuseum Brandenburg/Havel, Signatur: 01525P
Breite
1917
Höhe
1344
Lizenz
Alle Rechte vorbehalten
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Diekmann, Irene A., Brandenburg/Havel. In: Dies. (Hrsg.): Jüdisches Brandenburg. Geschichte und Gegenwart, Berlin 2008, S.24-51.
Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, Projektleitung: Kathrin Wolff, Berlin 1992, S.83.
Redaktionell überprüft
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