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Kategorie
Adresse

Dedestraße / Dragonerstraße
26135 Oldenburg
Deutschland

Koordinate
53.133651723461, 8.2293421209629

Auf dem gut erhaltenen jüdischen Friedhof an der Dedestraße in Oldenburg in Niedersachsen befinden sich rund 300 Grabstätten aus den Jahren 1814 bis 2014.

 

Im Jahre 1814 wurde von der jüdischen Gemeinde ein Grundstück gekauft und auf diesem ein Friedhof errichtet.

Im Jahre 1917 regte der Landrabbiner Dr. David Mannheimer die Errichtung einer Trauerhalle an. Zunächst sollte das Legat der Zwischenahner Jüdin Emilie Cohn (1844-1917) für den Bau verwendet werden. Später stiftete das Gemeindemitglied Leo Leiser Trommer die Halle zu Ehren seines verstorbenen Sohnes (Arthur Trommer). Am 1. Mai 1921 wurde die Trauerhalle feierlich eröffnet.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden 54 russische Kriegsgefangenen aus nahegeliegenden Betrieben auf dem jüdischen Friedhof bestattet. Für sie wurde später ein Sammelgrab errichtet und im Jahre 1950 ein Gedenkstein errichtet. Während des Krieges wurde auf dem Gelände außerdem ein kleiner Rundbunker errichtet.

Der Friedhof wurde immer wieder Opfer von Vandalismus, insbesondere die Trauerhalle wurde mehrere Male verwüstet, beschmiert und in Brand gesteckt. Im Zuge der sogenannten „Reichskristallnacht“ wurden alle hölzernen Einrichtungstücke angezündet. Dank der stabilen Bauweise blieben die Grundmauern des Gebäudes bestehen. Im September 1945 wurde der Friedhof auf Anordnung der alliierten Militärregierung wieder in Stand gesetzt.

Im Jahr 1970 besuchte der ehemalige Oldenburger Rabbiner Prof. Leo Trepp den Friedhof und berichtete über dessen Zustand: „Der Bunker auf dem Friedhof war verschwunden. Das Massengrab der Russen war wohl versehen und durch eine kleine Gedenktafel würdig bezeichnet. Der Friedhof, der gleich den anderen Friedhöfen der Juden im Oldenburger Land aus den Wiedergutmachungsbeträgen an die Oldenburger Gemeinde nun von der jüdischen Landesgemeinde in Hannover betreut wurde, lag still zwischen den Häusern von Osternburg. Hier allein war noch Gemeinschaft, die Gemeinde bestand nicht mehr."

1975 wurde die Trauerhalle wieder vollständig wiederhergestellt. Das letzte Mal wurde die Trauerhalle 2018 restauriert, nachdem sie erneut mit antisemitischen Schmierereien geschändet wurde. 

Ereignisse
Datum Von
1814-05-01
Datum bis
1814-05-31
Datierung
Mai 1814
Epoche universalgeschichtlich
Ereignis
Datum Von
1814-09-01
Datum bis
1814-09-30
Datierung
September 1814
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Sechs Grabsteine umgeworfen und beschädigt. Täter waren fünf SA-Werkdienstmännern aus einer Gruppe von 300 Personen.
Ereignis
Datum Von
1935-05-01
Datum bis
1935-05-31
Datierung
Mai 1935
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Die Trauerhalle wurde mit bescheidenen Mitteln wiederhergestellt und am 17. August 1952 neu eingeweiht.
Ereignis
Datum Von
1952-01-01
Datum bis
1952-12-31
Datierung
1952
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Auf Anordnung der Militärregierung wurden Gräber und Grabsteine wiederhergestellt.
Ereignis
Datum Von
1945-09-01
Datum bis
1945-09-30
Datierung
September 1945
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Die Trauerhalle wird im Auftrag der Stadt Oldenburg wiederhergestellt.
Ereignis
Datum Von
1972-01-01
Datum bis
1975-01-01
Datierung
1972-1975
Epoche universalgeschichtlich
Ereignis
Datum Von
1990-05-01
Datum bis
1990-05-01
Datierung
1. Mai 1990
Epoche universalgeschichtlich
Ereignis
Datum Von
1992-09-28
Datum bis
1992-09-28
Datierung
28. September 1992
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Friedhofsmauer mit Graffiti
Ereignis
Datum Von
2010-05-29
Datum bis
2010-05-29
Datierung
29. Mai 2010
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
sechs Grabsteine durch Farbe verunstaltet
Ereignis
Datum Von
2011-11-19
Datum bis
2011-11-19
Datierung
19. November 2011
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
acht Grabsteine und die Trauerhalle mit schwarzer Farbe mit Hakenkreuzen besprüht
Ereignis
Datum Von
2013-11-23
Datum bis
2013-11-23
Datierung
23. November 2013
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
im Sommer Ziffern „88“ auf die Friedhofsmauer aufgesprüht
Ereignis
Datum Von
2014-01-01
Datum bis
2014-12-31
Datierung
2014
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Letzte Belegung auf diesem Friedhof (Margarethe Collins)
Ereignis
Datum Von
2014-12-01
Datum bis
2014-12-31
Datierung
Dezember 2014
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Hakenkreuze auf die Friedhofsmauer aufgesprüht
Ereignis
Datum Von
2015-02-01
Datum bis
2015-02-28
Datierung
Februar 2015
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Friedhofsmauer mit weißer Farbe beschmiert
Ereignis
Datum Von
2016-06-01
Datum bis
2016-06-30
Datierung
Juni 2016
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Sicht auf den Eingang zum Alten Jüdischen Friedhof
Rasenweg auf einem Friedhof,  rechts und links Grabsteine und Bäume.
Aufnahmedatum
06.09.2018
Fotografiert von
Thjark Peters
Thjark
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
3120
Höhe
4160
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Beschreibung
Eingang zum alten Jüdischen Friedhof
Mimetype
image/jpeg
Ansicht auf die Trauerhalle
Ansicht auf die Trauerhalle
Aufnahmedatum
06.09.2018
Fotografiert von
Thjark Peters
Thjark
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
3120
Höhe
4160
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Beschreibung
Auf dem Bild sieht man ein Nord Ost sich auf die Trauerhalle
Mimetype
image/jpeg
Eingang zum alten Jüdischen Friedhof
Eingang zum alten Jüdischen Friedhof
Aufnahmedatum
06.09.2018
Fotografiert von
Thjark Peters
Thjark
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
3120
Höhe
4160
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Beschreibung
Das Bild zeigt den blick dem Anfang vom Friedhof
Mimetype
image/jpeg
Innenansicht der Trauerhalle
Innenansicht der Trauerhalle
Aufnahmedatum
06.09.2018
Fotografiert von
Elias Wilde
Thjark
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Private Aufnahme
Breite
3120
Höhe
4160
Lizenz
CC-by-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Das im Jahre 2021 eingeweihte Erinnerungsmal
rostfarbendes denkmal
Aufnahmedatum
2021
Fotografiert von
MJS-Oldenburg
Sarah von Holt
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikipedia
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Friedhof_(Oldenburg)#/media/Datei:2021-07-21_JF_OL_POW.jpg
Breite
570
Höhe
428
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Der jüdische Friedhof zu Oldenburg wurde von 1814 bis 2014 mit ca. 300 Grabstellen belegt. Im Hintergrund die Trauerhalle aus dem Jahr 1921
friedhof
Aufnahmedatum
2013
Fotografiert von
MJS-Oldenburg
Sarah von Holt
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
wikipedia
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Friedhof_(Oldenburg)#/media/Datei:JF_Oldenburg.jpg
Breite
570
Höhe
428
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Gedenkstein für sowjetische Kriegsopfer
grabstein
Aufnahmedatum
2010
Fotografiert von
Unbekannt
Sarah von Holt
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikipedia
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Friedhof_(Oldenburg)#/media/Datei:Gedenkstein_auf_dem_j%C3%BCdischen_Friedhof_in_Oldenburg.JPG
Breite
1024
Höhe
768
Lizenz
gemeinfrei
Grab auf einem alten, jüdischen Friedhof
Aufnahmedatum
29.08.2024
Fotografiert von
N.M.
HGO
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Privatbild
Breite
3024
Höhe
4032
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Literatur
http://www.alemannia-judaica.de/oldenburg_friedhof.htm (letzter Zugriff: 06.09.2018)
Martin Schmid: Besonderer Bau in Oldenburg. In: Nordwest-Heimat, Beilage der Nordwest-Zeitung, 17. Februar 2018.
Matthias Schachtschneider: Osternburg : Ein Ort mit vielen Gesichtern. Isensee-Verlag, Oldenburg 1999.
Redaktionell überprüft
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