Dresdner Straße
03050 Cottbus
Deutschland
Der neue jüdische Friedhof wurde 1917/18 als heutiger Teil des städtischen Hauptfriedhofes angelegt. Die erste auf dem Friedhof Beigesetzte war die Anfang November 1916 verstorbene Berta Hammerschmidt. Nachdem 1916 der alte jüdische Friedhof voll belegt und ein neuer noch im Stadium der Planung war, hatte sich nach ihrem Tod im Auftrag von Justizrat Abraham Hammerschmidt der Cottbuser Oberrabbiner Dr. Posner an Oberbürgermeister Dreifert gewandt. Dieser antwortete dem Rabbiner mit Schreiben vom 5. November 1916: ""Für die Stadtgemeinde Cottbus bestätige ich nochmals schriftlich, dass diese als Grundstückseigentümerin gegen die alsbaldige Belegung der Fläche für Zwecke der Beerdigung der Frau Justizrat Hammerschmidt irgendwelche Einwendungen nicht erhebt, sondern ausdrücklich ihr Einverständnis hiermit erklärt...' Auf Grund dieser Mitteilung konnte Justizrat Abraham Hammerschmidt seine Frau an einem ihrer Lieblingsplätze im Wald, südlich des damaligen städtischen Südfriedhofes beisetzen lassen, die etwa 100 qm große Waldparzelle einzäunen und dort ein Denkmal als Muschelkalk errichten lassen. Um das Grab von Berta Hammerschmidt herum entstand in den Folgejahren 1917 und 1918 der bis heute bestehende neue jüdische Friedhof.
Durch Erweiterungen des Hauptfriedhofes war der jüdische Teil bereits in den 1930er Jahren von allen Seiten eingeschlossen. Der Friedhof ist etwa 50 ar groß. Es sind etwa 60 Grabsteine vorhanden, der älteste von 1916 (Bertha Hammerschmidt). Um 1929 wurde eine Friedhofshalle erbaut. Sie wird heute als Lagerhalle verwendet. Auch nach 1945 wurde der Friedhof immer wieder belegt. Seitdem in Cottbus wieder eine jüdische Gemeinde entstanden ist, wird der Friedhof wieder offiziell als Friedhof dieser Gemeinde belegt.
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