Kommandantenstraße 57
10969 Berlin
Germany
Im Jahr 1906 haben die beiden Schauspieler Anton und Donat Herrnfeld ein eigenes Theater-Haus gebaut.
Sie haben das Theater-Haus in der Kommandaten-Straße 57 gebaut.
Donat hat die Stücke selbst geschrieben.
Darin ging es um Themen wie Ehre in jüdischen Familien.
Das Theater war sehr erfolgreich.
Das lag auch daran, dass der Bezug zum Publikum sehr nah war.
Außerdem hat die ganze Familie beim Theater mitgemacht:
• die Ehe-Frauen saßen an der Kasse
• die Schwestern und Kinder haben auch auf der Bühne mitgespielt
• die Mutter hat in der Theater-Küche gekocht
Das Theater nach dem 1. Welt-Krieg
Nach dem 1. Welt-Krieg hat sich das Theater verändert.
Die neuen Stücke waren nicht mehr so erfolgreich.
Im Jahr 1916 ist Donat Herrnfeld gestorben.
Im Jahr 1921 hat Anton das Theater verkauft.
Die Bühne im Hinter-Hof hat man danach weiter genutzt.
Das Theater während der Nazi-Zeit
Im Jahr 1933 kamen die Nazis in Deutschland an die Macht.
Wer waren die Nazis?
Nazi ist die Abkürzung für National-Sozialist.
Viele National-Sozialisten waren Mitglied in der politischen Partei NSDAP.
NSDAP ist die Abkürzung für National-Sozialistische Deutsche Arbeiter-Partei.
Ab dem Jahr 1933 gab es nur noch die NSDAP.
Andere Parteien waren verboten.
Sehr viele Deutsche waren Nazis:
Viele waren Mitglied in der NSDAP.
Und viele fanden die Ideen der NSDAP gut.
Sie dachten:
Nicht alle Menschen sind gleich viel wert.
Manche Menschen sind weniger wert.
Zum Beispiel Jüdinnen und Juden.
Deshalb haben die Nazis Jüdinnen und Juden verfolgt und ermordet.
Im Jahr 1945 haben die Nazis den Krieg verloren.
Danach wurde die Partei NSDAP verboten.
Trotzdem gab es in Deutschland noch Nazis.
Im Oktober 1935 zog das Theater vom Kultur-Bund im Theater-Haus ein.
Wer war der Kultur-Bund?
Jüdische Künstlerinnen und Künstler haben 1933 den Kultur-Bund Deutscher Juden gegründet.
Davor hatten die jüdischen Künstlerinnen und Künstler in staatlichen Kultur-Einrichtungen gearbeitet.
Aber die Nazis haben ihnen gekündigt.
Die Tochter von Donat trat auch als Künstlerin für den Kultur-Bund auf.
Ihr Name war Monica Herrnfeld.
Der Kultur-Bund hat sich hartnäckig gehalten.
Obwohl die Nazis viele Regeln aufgestellt haben.
Und obwohl die Nazis viele Künstlerinnen und Künstler vertrieben haben.
Im November 1938 fanden die November-Pogrome statt.
Während der November-Pogrome haben die Nazis viele jüdische Einrichtungen zerstört.
Nach den November-Pogromen haben die Nazis alle Auftritte vom Kultur-Bund verboten.
Nur der Berliner Kultur-Bund konnte weitere Aufführungen veranstalten.
Das hatte der Reichs-Propaganda-Minister so entschieden.
Die Nazis haben den Berliner Kultur-Bund aus folgenden Gründen akzeptiert:
Über den Berliner Kultur-Bund konnten sie die jüdischen Künstlerinnen und Künstler überwachen.
Sie haben so getan, als könnten jüdische Künstlerinnen und Künstler immer noch auftreten.
In Wirklichkeit haben sie zu dem Zeit-Punkt schon viele Jüdinnen und Juden in Konzentrations-Lager gebracht.
Viele Jüdinnen und Juden hatten sie auch schon ermordet.
1941 wurde der Kultur-Bund endgültig verboten.
Einige Mitglieder haben die Nazi-Zeit überlebt.
Sie sind untergetaucht.
Oder sie sind geflohen.
So wie Monica Herrnfeld.
Andere Mitglieder wurden von den Nazis verhaftet.
Die Nazis haben auch viele Mitglieder ermordet.
Im Jahr 1944 wurde das Theater beschädigt.
Damals war der 2. Welt-Krieg.
Das Theater nach dem Krieg
Im Jahr 1953 hat man die Reste von dem Gebäude gesprengt.
Heute befindet sich hier ein Wohn-Haus.
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