Koenigsallee 11a
14193 Berlin
Germany
Isidor Stern war der Mann von Olga Stern.
Olga ist vor ihrem Mann gestorben.
Nach Olgas Tod findet Isidor ein Haus für Menschen aus dem Mittel-Stand.
Olga wollte so ein Haus gründen.
Es sollte gemütlich sein.
Im Früh-Jahr 1930 entstand das Olga-Stern-Haus.
Es war ein Alters-Heim für jüdische Menschen über 60 Jahre.
Das Haus lag in einer schönen Umgebung.
Es hatte großzügig ausgestattete Zimmer.
Außerdem hatte das Haus ein Musik-Zimmer mit Klavier.
Und einen großen Garten.
Die Bewohnerinnen und Bewohner haben sich dort getroffen.
Die Idee von Olga Stern war:
Das Haus soll Lebens-Freude schaffen.
Denn die Bewohnerinnen und Bewohner waren der Natur nahe.
Und sie haben sich geistig beschäftigt.
Zum Beispiel sind alle Bewohnerinnen und Bewohner regelmäßig in die Oper gegangen.
Die Bewohnerinnen und Bewohner haben sich auch viel unterhalten.
Sie haben sich mit Kunst, Literatur und Musik beschäftigt.
So sollten die Bewohnerinnen und Bewohner leben.
Das war nicht nur die Idee von Olga Stern.
Sondern auch von ihrem Mann.
Und von den Bewohnerinnen und Bewohnern selbst.
Über die Idee hat Isidor in seinem Buch geschrieben.
Und die Gäste haben darüber auf der Eröffnungs-Feier im Jahr 1930 gesprochen.
Olga und Isidor hatten auch eine Tochter.
Sie hieß Charlotte.
Isidor und Charlotte haben über Olga gesagt:
Sie hatte freie Gedanken.
Sie strahlte Wärme aus.
Und sie war sehr lustig.
Dabei hatte sie Sinn für den jüdischen Witz.
Sie war geistig sehr lebendig.
Ihr war die Familie wichtig.
Als solche war sie typisch jüdisch.
Olga und ihre Familie wollten:
Auch im Heim sollen diese Werte wichtig sein.
Die Menschen im Heim sollen in einer echten Lebens-Gemeinschaft zusammenleben.
So nannte es auch der Rabbiner Leo Baeck.
Eine Rabbinerin oder ein Rabbiner ist in der jüdischen Religion eine wichtige Person.
Ihre oder seine Haupt-Aufgabe ist:
Sie oder er lehrt die Heiligen Bücher.
Leider konnten die Bewohnerinnen und Bewohner nicht lange im Olga-Stern-Haus bleiben.
Im Jahr 1933 kamen die Nazis in Deutschland an die Macht.
Wer waren die Nazis?
Nazi ist die Abkürzung für National-Sozialist.
Viele National-Sozialisten waren Mitglied in der politischen Partei NSDAP. NSDAP ist die Abkürzung für National-Sozialistische Deutsche Arbeiter-Partei.
Ab dem Jahr 1933 gab es nur noch die NSDAP.
Andere Parteien waren verboten.
Sehr viele Deutsche waren Nazis:
Viele waren Mitglied in der NSDAP.
Und viele fanden die Ideen der NSDAP gut.
Sie dachten:
Nicht alle Menschen sind gleich viel wert.
Manche Menschen sind weniger wert.
Zum Beispiel Jüdinnen und Juden.
Deshalb haben die Nazis Jüdinnen und Juden verfolgt und ermordet.
Im Jahr 1945 haben die Nazis den Krieg verloren.
Danach wurde die Partei NSDAP verboten.
Trotzdem gab es in Deutschland noch Nazis.
Die Nazis hatten damals entschieden:
Der Jüdische Frauen-Bund darf das Haus nicht betreten.
Die Bewohnerinnen und Bewohner mussten ihr Heim verlassen.
Sie wurden ins Jüdische Kranken-Haus in der Iranischen Straße gebracht.
Von dort haben die Nazis sie nach Theresienstadt gebracht.
Dort wurden sie ermordet.
Das Haus wurde im 2. Weltkrieg bombardiert und zerstört.
Dieser Text möchte an das Olga-Stern-Haus erinnern.
Denn das Haus war sehr gemütlich.
Und die Idee für das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner war sehr vornehm.
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